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Das nächste große Abenteuer: SOBO auf dem Continental Divide Trail

Ein Thru-Hike ist der Beginn eines neuen Abenteuers mit jedem einzelnen Schritt. Für mich ist es nicht nur eine Wanderung; es ist mein Leben. Mein nächstes Abenteuer? Die Durchwanderung des Continental Divide Trail (CDT) durch die Mitte der USA.

Ja, ich habe mich entschieden, dem Hikertrash-Lebensstil zu folgen und allem, was damit einhergeht. Ich muss wieder raus. Das ist so wichtig für mich und meine mentale Gesundheit. Ich habe versucht, mich in eine Welt einzufügen, die sich anfühlt, als wäre sie nicht für mich gemacht. Aber ich fühle mich verlorener als je zuvor. Seit ich 13 Jahre alt bin, kämpfe ich mit meiner mentalen Gesundheit. Es hat sich herausgestellt, dass das konventionelle Leben einfach nichts für mich ist. Die Natur ist der Ort, an dem ich frei atmen und Balance inmitten des Chaos finden kann. Es ist ein Rhythmus aus Wandern, Essen, Schlafen, der mich im aktuellen Moment verankert, frei von Erwartungen und dem Druck des Alltags.

Die Natur war schon immer mein Zufluchtsort. Wenn die Welt um mich herum zu viel wird, finde ich Frieden in Wäldern, auf Berggipfeln und an Flussufern. Die Natur bietet mir einen Raum, um aufzutanken und mich mit mir selbst zu verbinden. Weg aus der Zivilisation und ab in die Natur. Die Sonne und den Wind auf meiner Haut spüren, ein wenig schwitzen, neue Erinnerungen schaffen, abends müde Beine haben und eine gewisse Zufriedenheit verspüren. Es ist nicht nur ein Hobby; es ist meine Quelle für Kraft und Widerstandsfähigkeit. Hier draußen, umgeben von hoch aufragenden Bäumen und Wildnis, fühle ich mich zu Hause. Die Natur urteilt nicht über meine Eigenarten oder Defizite; sie erlaubt mir einfach, zu sein.

Seit meinem ersten Thru-Hike auf dem Te Araroa in Neuseeland wusste ich, dass mein Leben nie mehr dasselbe sein würde. Thru-Hiking ist für mich nicht nur ein einmaliges Abenteuer; es ist zu einem Lebensstil geworden. Ich glaube, es gibt zwei Arten von Thru-Hikern: Diejenigen, die dieses große Abenteuer in ihrem Leben abhaken und zu neuen Horizonten aufbrechen, und diejenigen, die darauf hängen bleiben. Ich gehöre zu Letzteren. Zwei Jahre nach der Beendigung des Te Araroas wanderte ich den PCT und jetzt bereite ich mich auf den CDT vor. Ich habe die Wildniserfahrung auf dem Te Araroa geliebt und ich hoffe diese auch auf dem CDT zu finden. Von der kanadischen Grenze bis nach Mexiko zu wandern, dieses Mal in südlicher Richtung, verspricht ein weiteres Kapitel in meiner fortlaufenden Thru-Hiking-Karrie zu werden.

Der Continental Divide Trail (CDT)

Der CDT ist einer der bekanntesten Fernwanderwege in den USA und erstreckt sich auf etwa 4.700 Kilometern zwischen der mexikanischen und kanadischen Grenze. Der Trail folgt dem Verlauf der Continental Divide zwischen dem Pazifischen und dem Atlantischen Ozean. Dabei führt er durch einige der atemberaubendsten Landschaften Nordamerikas, darunter Wüsten, Wälder, Bergketten und Hochebenen. Dazu gehören die Rocky Mountains, die San Juan Mountains, der Yellowstone National Park und der Glacier National Park.

Auf dieser Reise begleitet mich mein Freund, den ich auf dem PCT kennengelernt habe. Wir haben als Freunde nach etwa 800 Kilometern in Tehachapi angefangen. Einen Monat später in der Sierra zogen wir zusammen ins Zelt und beschritten den Rest des Weges gemeinsam. Ich blieb noch einige Monate bei ihm in den USA, bevor mein Visum ablief, während wir zusammen einige weitere kleinere Abenteuer unternahmen. Dann wurde es für ein Jahr zu einer Fernbeziehung, und endlich kommen wir wieder zusammen, um ein weiteres großes Abenteuer zu starten, dieses Mal zusammen.

Ich bin wirklich glücklich, jemanden an meiner Seite zu haben, der sich genauso sehr mit diesem Lebensstil verbunden fühlt wie ich. Ich werde nicht lügen: Sozial gesehen ist es schwierig, einen solchen Lebensstil zu leben, bei dem ich alle paar Jahre alles hinter mir lasse. Freundschaften zu knüpfen und aufrechtzuerhalten ist nicht gerade meine Stärke, also kann es ziemlich einsam werden in meiner Zeit zwischen den Wanderungen.

Aussicht ins Tal
Ich auf dem PCT 2022

Warum ich den CDT in südlicher Richtung (SOBO) wandere

Es gibt einige Gründe, warum ich mich entschieden habe, den CDT in südlicher Richtung zu wandern. Erstens treffen SOBOs eher auf die optimalen Wetterbedingungen. Ich möchte nicht darauf verzichten, Montana und Wyoming zu sehen, weil es zu spät in der Saison wird und der Winter zuerst im Norden eintrifft. Auf diese Weise können wir auch das Erblühen der Wildblumen in Montana sehen. Darüber hinaus möchte ich die San Juan Mountains nicht verpassen, wo normalerweise mehr Schnee liegt als im Norden in Montana. Manchmal müssen NOBOs die San Juans aufgrund der Schneehöhen auslassen oder eine niedrig gelegene Route nehmen.

Ich bin auch nicht sehr darauf erpicht, in die berüchtigten Gewitter in Colorado zu geraten. Daher hoffe ich, der Gewittersaison mitten im Sommer auf diese Weise vermeiden zu können. Gewitter machen mir mehr Angst als jegliche wilde Tiere, die auf dem CDT zahlreich vertreten sind. Der Herbst soll in Colorado wunderschön sein – blauer Himmel und sich golden verfärbende Bäume. Und letztlich werden wir nicht in der Hitze der Wüste von New Mexico schwitzen müssen. Wir müssen uns auch nicht hetzen, New Mexico zu beenden. Mir ist bewusst, dass es in der Wüste kalt werden kann, aber um ehrlich zu sein, das ist das geringste meiner Probleme im Moment. Ich denke, das Wandern in südlicher Richtung gibt uns mehr Chancen, die besten Bedingungen anzutreffen.

Zweitens gibt es einige Lebensverpflichtungen wie Arbeit (ja, ich weiß, langweilig), um noch etwas mehr Geld zu verdienen, bevor wir den Hikertrash-Lebensstil wieder aufnehmen und SOBO zu gehen, erlaubt es uns später zu starten, da die Schneemengen vorher noch zu hoch sind. NOBOs starten genauso wie auf dem PCT bereits im April.

Ich mag auch, dass ein SOBO-Thru-Hike ein noch einsameres Erlebnis ist als der CDT ohnehin schon ist. Im Gegensatz zu den meisten Menschen suche ich nicht nach sozialem Kontakt. Für mich geht es darum, eine Verbindung zur Natur herzustellen und von all den Menschen wegzukommen. Ich bin „socially awkward“ und habe Schwierigkeiten im persönlichen Kontakt mit Menschen. Für mich klingt es wie ein Traum, nicht zu viele von ihnen zu treffen.

Natürlich gibt es auch Nachteile. Wir müssen es bis Oktober durch Colorado schaffen, um die San Juans vor dem Wintereinbruch zu durchqueren. Aber ich mache mir darüber nicht zu viele Sorgen, da:

a) Dies Future-Problems sind, und man nie weiß, was bis dahin passiert, und b) Ich bereit bin, nicht so interessante Teile des Trails auszulassen oder abzukürzen, wenn es sich als notwendig herausstellt, damit wir den aufregenderen Teil des Trails nicht verpassen.

Ein Vorsprung

Da die Schneehöhen in Montana in diesem Jahr sehr niedrig sind, plane ich einen frühen Start Anfang Juni. Wenn sich herausstellt, dass noch zu viel Schnee liegt, werden wir etwas weiter südlich starten, um bis zur kanadischen Grenze zu wandern und dann nach Süden zurückspringen (ein sogenannter Flip Flop). Ich möchte unser Zeitfenster maximieren, um uns die besten Chancen darauf zu ermöglichen, den gesamten Trail abzuschließen. Das würde uns vier Monate geben, um nach 3.500 Kilometern im Norden New Mexicos anzukommen. Danach müssen wir uns für die restlichen 1.200 Kilometer nicht mehr allzu sehr beeilen.

Im Juni haben wir 16 Stunden Tageslicht, was uns genügend Zeit gibt, um die täglich erforderlichen Distanzen zu absolvieren, ohne uns stressen zu müssen. Das Gelände im Norden Montanas ist anspruchsvoller als ein Start in New Mexico. Aber da wir so viel Tageslicht haben, mache ich mir keine Sorgen, dass wir unser tägliches Ziel erreichen, ohne uns zu sehr zu verausgaben.

Während ich mich darauf vorbereite, ein weiteres Kapitel meiner Durchwanderungsreise zu beginnen, lade ich euch ein, meinen Abenteuern hier auf dem Blog und auf meinem Instagram-Kanal zu folgen.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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