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Goat Rocks Wilderness

PCT Woche 16: Eintauchen in die Wildnis Washingtons

Der Abschnitt vom Trout Lake zum Snoqualmie Pass beginnt mit der Umrundung des wunderschönen Mount Adams. Dann betreten wir die atemberaubende Landschaft von Goat Rocks, wo der Weg entlang eines Kammes mit Aussicht auf den Mount Rainier verläuft. Ein kurzer Abstecher führt hinauf zum Gipfel des Old Snowy Mountain, der wunderschöne Aussichten bietet. Der Mount Rainier verfolgt uns, bis wir wieder in den hügeligen Wald eintauchen. Dies, zusammen mit einigen Trail-Magic-Momenten dazwischen, macht diesen Abschnitt sehr schön.

PCT Tag 91: Mount Adams

FS Road 23 (Meile 2229,9) bis Meile 2254,7
40,4km / 9h / 1.136hm

Heute haben wir großartige Aussichten auf Mount Adams, während wir ihn umrunden. Der Mount Adams ist ein 3.743 Meter hoher Vulkan mit einem Gletscher, der uns in die Wildnis von Washington einführt. Es geht 10 Meilen am Hang des Berges entlang bergauf, zunächst durch üppigen Wald, aber weiter oben in verbrannten Gebieten. Nach 12 Meilen machen wir eine Mittagspause. Es ist lange her, seit ich 12 Meilen vor dem Mittagessen geschafft habe. Es gibt viele Insekten. Entweder nervige schwarze Fliegen oder Mücken. Ich nehme lieber die Fliegen als die Mücken, aber keines von beiden ist angenehm. Der Weg wechselt ständig zwischen Wäldern und Lichtungen mit vielen kleinen Auf- und Abstiegen durch Schluchten und vulkanisches Gestein. Es gibt eine ziemlich unangehme Überquerung eines schnell fließenden Gletscherflusses, wo wir über einen Baumstamm gehen können.

Mein linker Fuß tut weh, aber es ist ein anderer Schmerz als der durch den Ermüdungsbruch. Das bringt mich in eine schlechte Stimmung. Ich bin langsam und kann nicht mit den anderen mithalten. Und ich hasse die Tatsache, dass das Wandern in den letzten Wochen nur noch Schmerzen bedeutet hat. Zumindest fühlt es sich jetzt so an. Ich bin kein glücklicher Wanderer mehr. Ich liebe es, hier draußen zu sein, aber ich will nicht mehr leiden.

PCT Tag 92: Berry blazing

Meile 2254,7 bis Meile 2277,3
36,3km / 9h / 1.432hm

Heute finden wir überall Heidelbeeren und das Pflücken der Beeren bremst uns etwas aus. Zunächst gibt es nicht viel zu sehen, bis wir um die Ecke eine großartige, wenn auch kurze Aussicht auf den Mount Rainier haben. Heute gibt es viele kleinere Anstiege, nichts Verrücktes, aber es summiert sich.

Die letzten 10 km sind wunderschön, während wir durch eine offene Landschaft mit schönen Wiesen, Blumen und atemberaubenden Bergaussichten wandern. Einige Bäche rauschen durch, es gibt sogar einen Wasserfall direkt neben dem Weg. Es gibt auch einen Pass, den ersten Pass seit dem Ende der Sierra, und etwas Schnee. Ich verstehe jetzt, warum Washington als einer der schönsten Abschnitte des PCT gilt.

Es gibt hier viele epische Campingplätze, aber wir gehen zum letzten vor dem Abzweig zum Old Snowy Mountain, den wir morgen früh besteigen wollen. Ich liebe es, durch die verschiedenen Lichtstimmungen des Abends zu wandern. Alles wird gekrönt von einem wunderschönen Sonnenuntergang, der dem Himmel in unglaublichen Farben erstrahlen lässt. Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir den Campingplatz im letzten Licht des Tages. Sharkbait und Squiggles sind bereits da, da ich heute langsamer gemacht habe und mich nicht zu sehr pushen wollte.

Mein Fuß tat heute nicht so sehr weh, zumindest nicht bei jedem Schritt. Nur manchmal, aber ich war auf Ibuprofen, daher ist es schwer zu sagen. Ich habe Angst davor, was mit dem Fuß dieses Mal falsch ist oder ob es noch dasselbe Problem ist. Wenn ich mich wieder verletze, höre ich mit dem PCT auf, ich kann es mir nicht leisten, noch mehr Zeit außerhalb des Weges zu verbringen. Ich versuche nicht daran zu denken und ignoriere den Schmerz irgendwie.

PCT Tag 93: Ein aufregender Tag

Meile 2277,3 bis White Pass (Meile 2295,9)
32km / 9h / 1.058hm

Wir stehen früh am Morgen auf, um den Old Snowy Mountain zu besteigen. Wir gehen ein Stück auf dem PCT und nehmen dann den alternativen Weg zum Berg. Die Sonne geht auf, während wir den Berg hinaufklettern und lässt die umliegenden Berge erglühen.

Der Weg führt steil durch loses Gestein, es gibt sogar etwas Schnee zu überqueren. Wir lassen unsere Rucksäcke an der Abzweigung zurück und die letzten Meter erfordern etwas Kraxelei. Die ersten paar anstrengenden Meter den Berg hinauf denke ich bei mir selbst, warum machen wir das eigentlich? Aber der Moment, wenn ich auf dem Gipfel des Berges stehe, gibt mir immer den Grund. Was für eine Aussicht! Wir können den Mount Rainier, Mount Adams und Mound Hood sehen, die über der Landschaft aufragen. Der Mount Rainier sieht nicht einfach aus, mit all dem Schnee und Eis an seinen Hängen. Es sind 268 hm bis zum Old Snowy Mountain, nicht zu hart und absolut jeden Schritt wert.

Wir gehen zurück zu unseren Rucksäcken und nehmen den anderen Weg zurück zum PCT. Und es wird immer schöner. Wir wandern diesen surreal schönen Gratweg mit einigen Höhen und Tiefen und großartigen Aussichten entlang. Schließlich steigen wir in ein Tal hinab mit einer Wiese voller Wildblumen und einem rauschenden Fluss. Wir machen hier eine Pause, nicht weil wir schon viel geschafft haben, sondern nur, weil es so schön ist, dass wir noch ein wenig länger bleiben möchten.

Nach unserer Pause steigen wir weiter ab. Sharkbait und Squiggles sind uns schon weit voraus, aber wir genießen es einfach. Und als wenn das alles nicht magisch genug wäre, tauchen plötzlich einige Lamas auf, die den Hügel heraufkommen. Ich bin einfach begeistert darüber wie dieser Tag immer besser wird.

Der Abstieg bringt uns zurück in den Wald. Wir machen noch eine kurze Pause, um Wasser zu holen, und steigen dann wieder auf. Hier beginnt der Tag sich zu verändern. Es ist heiß und feucht und ich schwitze viel bei diesem Anstieg. Ich gebe wirklich alles, um den Berg hinaufzugehen, bis wir nach dem Verlassen des Waldes eine schöne Aussicht haben. Meine Beine beginnen zu zittern und ich esse einen Schokoriegel unterwegs. Nach einer Weile fühle ich mich besser und kann weitermachen. Aber ich denke viel darüber nach sofort anzuhalten und mich auszuruhen. Lustigerweise geschah dies nur aufgrund eines Missverständnisses. Wir wollten beide früher eine Mittagspause machen, dachten aber, der andere wolle weitermachen.

Ich bin auch ein wenig frustriert, weil ich offensichtlich ziemlich langsam bin, da mich jeder überholt, außer denjenigen, die sehr zu kämpfen haben. Ich fühle mich nicht so langsam, da ich mein Bestes gebe, aber es scheint nicht genug zu sein. Natürlich weiß ich, dass mich das nicht stören sollte, aber das tut es irgendwie trotzdem. Ich will nicht die Langsamste sein. Am Anfang des Trails war ich eine der Schnellsten, aber dann wurden die anderen fitter und schneller und ich blieb einfach bei meinem Tempo hängen.

Sollte ich nicht auch schneller werden? Warum werde ich nicht schneller? Was stimmt nicht mit mir? Natürlich tut mein Fuß weh und ich sollte nicht zu hart zu mir selbst sein. Aber ich komme nicht aus diesem Gefühl heraus. Das Gute an dem Missverständnis ist, dass wir fast den ganzen Berg geschafft haben und nicht mehr viel übrig haben, bevor es ganz hinunter zur Straße geht.

Nach dem Mittagessen gehen wir die letzten 70hm hinauf und haben eine schöne Aussicht auf einen surreal wirkenden blau gefärbten See unter uns. Es gibt sogar eine alternative Route zu diesem See, aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Wir haben herausgefunden, dass der Laden, in dem wir unsere Nachschubpakete abholen wollen, um 18 Uhr schließt, und wir wollen früh am nächsten Tag wieder los, bevor er wieder öffnet. Squiggles und Sharkbait kamen Stunden vor uns an, durften aber unsere Pakete nicht abholen.

Also hetzen wir im Grunde genommen die letzten zwei Stunden den Berg hinunter, ohne irgendwelche Pausen zu machen. Ich treibe mich viel zu sehr an, aber wir schaffen es 5 Minuten vor Ladenschluss. Frustrierenderweise erfahren wir, dass Popeyes Paket verzögert ist und nicht hier ist. Also haben wir umsonst gehetzt.

Aber die Aufregung für heute ist noch nicht vorbei. Popeye droht fast in Ohnmacht zu fallen und schlägt später beim Versuch, das Zelt aufzustellen, mit einem Stein auf seinen Finger und droht fast erneut umzukippen. Squiggles hat irgendein Magenproblem und überlegt sogar, den nächsten Abschnitt auszulassen, um für ein paar Tage nach Hause zu gehen (sie wohnt 2 Stunden von hier entfernt), und mein Fuß tut weh. Sharkbait ist der einzige, der sich gut fühlt. Am Ende funktioniert jedoch alles, weil die verzögerte Lieferung uns einen Grund gibt, ein wenig länger zu bleiben und uns auszuruhen. Sowohl Squiggles als auch Popeye sind aus verschiedenen Gründen dehydriert. Ich denke, wir haben uns alle in den letzten Tagen zu sehr verausgabt.

Wir hatten keine Zeit, unser Cold Soak Abendessen für heute vorzubereiten, da wir nach dem Mittagessen keine Pause gemacht haben, um rechtzeitig zum General Store zu kommen, und wir haben im Laden nicht mehr genug Zeit, um Essen zu bekommen. Aber ein anderer Wanderer gibt uns zwei große Stücke Pizza. The trail provides. Ich leiste Erste Hilfe für Popeye und versuche, beide mit medizinischen Elektrolyten, dem guten Zeug, das nicht gut schmeckt, aber sehr hilfreich ist, wieder gesund zu pflegen. Wir werden sehen, wie es ihnen morgen geht. Mir geht es gut, es ist nur der Fuß, der weh tut. Dem Rest meines Körpers geht es gut und ich bin nicht einmal erschöpft. Ich bin einfach nur dankbar dafür.

Am nächsten Morgen treffen wir Sparkles und Free Refill im Laden. Ich habe sie am Anfang des Weges kennengelernt. Sie haben eine ganz andere Strategie für all die Feuer gewählt. Sie sind von Nordkalifornien bis zur kanadischen Grenze gesprungen und von dort aus nach Süden gegangen. Ich denke, sie haben in diesem Jahr die beste Entscheidung in Bezug auf Wetter und die Brände getroffen. Es soll sich später herausstellen, dass sie eine der wenigen waren, die den PCT dieses Jahr komplett laufen konnten.

PCT Tag 94: Mückenhölle

White Pass (Meile 2295,9) bis Meile 2309,6
23km / 5h / 446hm 

Heute starten wir etwas später, da kein Paket mit der heutigen Lieferung angekommen ist. Aber wir können es bouncen und Popeye kann sich hier wieder versorgen, größtenteils aus der Hikerbox und mit einigen zusätzlichen Lebensmitteln von uns. Aber es war gut, sich etwas auszuruhen und zu duschen. Eine Dusche für 8 $ übrigens, aber es fühlte sich wirklich nöting an.

Wir gehen zurück entlang der Straße zum Wanderparkplatz und folgen einem sanften Anstieg durch den Wald. Auf dem Weg gibt es einen wunderschönen See, wo wir eine Pause einlegen. Wir passieren auf unserem Weg viele kleine Seen, die uns gemütlich flach oder bergab direkt zum Campground führen. Es gibt viele Blaubeeren zum Knabbern auf dem Weg. Das einzige Nervige sind die Mücken, die versuchen, mich zu zerstechen. Ich versuche, ihnen davonzulaufen, aber es ist nicht möglich. Ich halte an, um etwas Insektenspray aufzutragen, nur um festzustellen, dass es mir ausgegangen ist. Ein großartiger Ort dafür, dass einem das Insektenspray ausgeht. Es gibt eine Flussüberquerung vor dem Campground, aber ein großer Baumstamm über dem Fluss hält unsere Füße trocken. Am Campground gibt es deutlich weniger Mücken, was den Ort sehr angenehm macht. Wir schlafen zum Rauschen des Flusses ein.

PCT Tag 95: Mount Rainier

Mile 2309,6 bis Bear Gap Trail Junction (Meile 2330)
32,8km / 8h / 1.465hm

Wir erklimmen einen Hügel voller Blaubeeren und haben vom Gipfel aus einen wunderschönen Blick auf Mount Rainier. Dieser Blick führt zur Recherche darüber, wie die Besteigung dieses Bergs wohl aussieht. Normalerweise dauert der Aufstieg zwei Tage und führt über einen Gletscher und man muss wissen, was man tut, oder einen Guide engagieren. Außerdem gibt es den Wonderland Trail, der um den Berg herumführt. Ich setze beide Wanderungen auf meine Liste.

Wir haben noch einige schöne Ausblicke auf den Mount Rainier, bis wir zu einem kleinen See absteigen, wo wir eine Mittagspause machen. Nicht weit von hier entfernt befindet sich ein weiterer hübscher See, der Dewey Lake, der angeblich noch besser und zum Schwimmen geeignet ist, und wir machen uns bald auf den Weg dorthin. Ich gehe dort schwimmen, das Wasser ist schön, die Außentemperatur ist warm genug und es gibt keine Fliegen oder Mücken. Es ist ziemlich perfekt. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass ich auf dem PCT schwimmen gehen kann.

Sharkbait ist weit vor uns und lässt uns wissen, dass es am Chinook Pass, wo der Trail auf die Straße trifft, Trail Magic gibt. Das ist Anreiz genug, um uns in Bewegung zu setzen. Es gibt einen weiteren kleinen Anstieg, wir passieren einen kleinen See und erreichen dann den Parkplatz, wo Trail Angels eine Taco-Bar aufgestellt haben. Seit White Pass gibt es vermehrt Warnungen, dass das Norovirus umgeht. Norovirus ist hoch ansteckend und ich habe wirklich Angst, hier draußen so krank zu werden. Und Trail Magic kann unter Wanderern wie ein Superspreader-Event sein.

Aber wie ist es möglich, Trail Magic abzulehnen? Es ist nicht möglich. Wir genießen Tacos und Sodas und hoffen auf das Beste. Squiggles verabschiedet sich hier, da sie sich immer noch nicht wohl fühlt und eine Mitfahrgelegenheit zu ihrem Haus bekommen hat, das nicht allzu weit von hier entfernt ist. Wir werden uns am Snoqualmie Pass wieder vereinen.

Während wir dort sitzen, ziehen Wolken auf und es wird wirklich kalt. Ich muss meine Daunenjacke anziehen, aber mir ist immer noch kalt. Es ist schwer zu glauben, dass ich vor nicht allzu langer Zeit noch schwimmen war. Es ist bereits Abend, als wir die letzten Meilen zur Campsite angehen und uns ein Anstieg bevorsteht. Dieser führt uns entlang der Ufer des Sheep Lake, einem hübschen alpinen See, an dem viele Menschen campen. Nicht PCT-Wanderer, sondern Familien und andere Wanderer. Hier bekommen wir Wasser, da es zwischen dem Chinook Pass und dem Campground kein fließendes Wasser gibt. Um sicherzugehen, dass ich sauberes Wasser habe, lege ich Chlor-Tabletten in mein Wasser. Gängige Wasserfilter-Systeme wie der Sawyer und der Katadyn BeFree filtern keine Viren heraus.

Es wird immer kälter, aber es ist schön anzusehen, wie die Wolken um die Berge ziehen. Schließlich erreichen wir den höchsten Punkt und steigen von dort aus ab, um den Zeltplatz zu erreichen, der unterhalb eines steilen Abhangs liegt. Aber es sind keine Plätze mehr frei, also schauen wir uns weiter um. Es wird dunkel und es gibt nur einen steilen Hang neben dem Pfad. Keine Zeltplätze.

Also gehen wir weiter und finden halbflache Stellen unter einigen Bäumen direkt neben einer Abzweigung. Jetzt fängt es an zu regnen und wir haben keine andere Wahl, als hier zu bleiben, da wir nicht wissen, wo die nächsten Möglichkeiten sein könnten. Es ist dunkel, nass und kalt und keiner von uns will weitergehen. Wir sind glücklich, im Zelt zu sein und warm und trocken zu sein. Das wird für eine Nacht reichen. In der Nacht ist der Wind sehr laut und es regnet auf uns herab. Es ist ziemlich unangenehm. Ich wache immer wieder auf, aber ich bin glücklich drinnen zu sei.

PCT Tag 96: Nass und kalt

Bear Gap Trail Junction (Meile 2330) bis Meile 2349,6
31,7km / 7,5h / 818hm

Es ist sehr schwer am Morgen in Gang zu kommen, da es immer noch regnet, kalt ist und die Wolken tief hängen. Es ist einfach nicht sehr einladend, den warmen Schlafsack zu verlassen. Scheinbar sind nicht viele Menschen unterwegs, also denke ich, dass es anderen genauso geht. Es soll ein schöner Abschnitt des Trails sein, aber im Moment gibt es nichts zu sehen. Um 9 Uhr schaffen wir es endlich rauszugehen und zu wandern. Es ist immer noch kalt und ich ziehe alle Kleidung an, die ich habe. Aber tatsächlich dauert es nicht lange, bis sich die Wolken heben und die ersten Ausblicke auf die Berge und den blauen Himmel freigeben. Mount Rainier ragt aus den Wolken heraus und ist atemberaubend.

Der Tag wechselt ständig zwischen heiß und kalt. Sobald die Sonne rauskommt, ist es ziemlich heiß, aber es geht auf 8°C runter, wenn sie verschwindet. Wir kommen in einen unheimlich aussehenden Wald, da die Wolken in den verbrannten Bäumen hängen. Es gibt wunderschöne Blumen, an denen glitzernde Regentropfen hängen. Wir erreichen eine Hütte im Wald, die normalerweise ein beliebter Campingplatz ist, aber Kommentare anderer Wanderer besagen, dass hier das Norovirus ausgebrochen ist, also gehen wir weiter.

Wir haben heute etwas Trail Magic auf einem Feldweg verpasst, da sie um 14 Uhr schon kein Essen mehr hatten, lange bevor wir abends dort ankommen. Kurz vor dem Ziel kommen wir an einigen mächtigen Heidelbeersträuchern vorbei, an denen eine Familie fleißig pflückt um Milchshakes zu machen. Einer von ihnen trägt eine Waffe in seiner Hose, was mich irgendwie erschreckt. Mein amerikanischer Freund sagt, dass es hier draußen ziemlich normal ist, eine Waffe zu tragen, aber für mich wird es niemals normal sein, Waffen zu sehen. Und warum sollte man eine Waffe tragen, während man mit seiner Familie Heidelbeeren pflückt?

Als wir den Campingplatz an der Seite einer Feldstraße erreichen, hören wir Schüsse im Wald. Das gefällt mir überhaupt nicht. Aber wir haben einen schönen Platz für uns alleine. Das ist das Schöne daran, nicht in einer großen Gruppe zu sein, denn man kann schöne kleine Campingplätze finden. Ich weiß nicht, was mit mir in der Nacht los ist, da mir ziemlich kalt ist und deshalb immer wieder aufwache. Es ist eigentlich nicht so kalt, es ist definitiv kälter in der Sierra. Es ist sicherlich nicht unter dem Gefrierpunkt, aber mir ist trotzdem kalt.

PCT Tag 97: Die beste Trail Magic

Meile 2349,6 bis Meile 2371,8
35,2km / 8h / 1.190hm 

Ich bin ziemlich müde am Morgen, da ich immer wieder wegen Kälte aufwache. Gestern habe ich auch nicht genug gegessen und getrunken. Aber die Wolken heben sich und wir können von unserer Campsite aus den Mount Rainier sehen. Unter uns ziehen immer noch Wolken vorbei und die Sonne kämpft sich hindurch. Ich kann von diesen Aussichten einfach nicht genug bekommen. Als ich anfange zu wandern, fallen mir die Augen zu und es ist ein Wunder, dass ich in den ersten 3 Meilen zur Wasserquelle nicht hinfalle. Nach einer kurzen Pause geht es mir besser und ich bin bereit, den nächsten Anstieg zu bewältigen. Wir haben einen schönen Blick auf einige zerklüftete Berge in der Ferne.

Heute ist es wieder angenehmer, da es viel wärmer ist. Auf dem höchsten Punkt haben wir einen schönen Blick auf die bewaldeten Hügel um uns herum. Ich fühle mich jetzt gut und mache ein gutes Tempo. Ich möchte nicht aufhören, weil ich heute in guter Form bin. Wir haben immer noch 71 km bis zur Straße vor uns, also müssen wir zwei 35,5 km Tage einlegen, was mich heute Morgen etwas Sorgen bereitet hat. Gestern brauchte ich den ganzen Tag, um 32 km zu machen. Es ist schwer zu glauben, dass ich früher jeden Tag 39 km gemacht habe. Aber jetzt bin ich wieder zuversichtlich.

Wir hören von Trail Magic weiter oben auf dem Weg von entgegenkommenden Wanderern und freuen uns darauf. Also machen wir heute keine langen Pausen, um dorthin zu gelangen. Und wir erreichen die Trail Magic genau rechtzeitig zum Abendessen – mit Blick auf den Mount Rainier. Ich kenne sogar zwei der Wanderer, die dort schon sitzen, aus der Wüste. Wir haben uns lange nicht gesehen und es ist schön, aufzuholen. Die Trail Angels hier geben sich alle Mühe, um großartige Trail Magic für uns zu schaffen. Sie servieren Bier und Cocktails und zum Abendessen gibt es Reis, koreanisches Hühnchen und Gemüse.

Sie haben auch viele Dinge, die Wanderer brauchen könnten – von Erste-Hilfe-Artikeln bis zu Einlegesohlen. Es ist überwältigend und wir genießen es wirklich. Viele Leute übernachten hier heute Nacht, aber wir wollen weitergehen, um morgen ein paar Kilometer weniger zu haben. Es würde morgen sowieso schon ein langer Tag werden und es wäre noch härter, wenn wir hier bleiben würden. Aber es ist sehr verlockend, da sie morgen Frühstück servieren werden. Andere Wanderer erzählen uns von einer Abkürzung, die sie morgen nehmen werden, um zur Straße zu gelangen, aber ich will keine Meilen auslassen.

Wir haben noch einen kleinen Anstieg vor uns und als es dunkel wird, erreichen wir unsere Campsite. Es ist nicht sehr schön und überall liegt Müll, aber es ist gut genug.

PCT Tag 98: Zurück in die Zivilisation

Meile 2371,8 bis Snoqualmie Pass (Meile 2394,1)
36,2km / 9h / 1.031hm

Der Tag ist nicht sehr spektakulär. Wir gehen größtenteils durch den Wald und besteigen einige Hügel ohne Aussicht. Es ist heute wieder heiß und die offenen Abschnitte mich viel schwitzen. Ich freue mich auf eine Dusche und echtes Essen. Außerdem erkläre ich das Cold Soaking Experiment nach dieser Etappe für beendet. Warmes Essen schmeckt einfach besser. Ich komme mit kaltem Ramen oder Ramen-Bomben (Instantnudeln mit Kartoffelbrei) aus, die ich weiterhin zum Mittagessen essen werde, aber alles andere ist einfach nicht gut. Oder ich habe noch nicht das richtige Essen gefunden. Wie auch immer, ich freue mich darauf, meinen Gaskocher zurückzubekommen.

Es gibt heute eine Abkürzung, die man für einen schnelleren und einfacheren Weg in die Stadt nehmen könnte, aber wir möchten nichts ohne Grund überspringen. Es gibt keine bessere Aussicht oder so etwas, es ist sogar ein ziemlich langer Marsch auf der Straße. Die meisten Wanderer, die gestern bei der Trail Magic gezeltet haben, um morgens Frühstück zu bekommen, nehmen diese Abkürzung, um es rechtzeitig zu schaffen, aber wir gehen den ganzen Weg, was zu einem ziemlich langen Tag führt. Wir gehen 21 km bis zur Mittagspause an einem wunderschönen See, dem Höhepunkt des Tages. Es geht nur noch ein kleines Stück bergauf und dann größtenteils bergab von hier.

Die letzten 6 Kilometer bis zur Straße sind länger als gedacht, da das Gelände voller Steine und Wurzeln ist, was das Vorankommen erschwert. Außerdem gibt es noch einen letzten Hügel zu besteigen, bis wir den Abstieg nach Snoqualmie Pass machen, wo uns Squiggles abholt und uns zu ihrem Haus in North Bend bringt, das nur 20 Minuten entfernt ist. Ich schlafe heute Nacht in einem richtigen Bett, was ich seit fast drei Wochen nicht mehr getan habe.

PCT Woche 17: The Alpine Lakes Wilderness

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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