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Te Araroa: 16. Hallo Nordinsel – Island Bay bis Paekakariki

Nach einer Pause in Westaustralien geht der Te Araroa für mich alleine auf der Nordinsel weiter. Der Weg führt mich von der südlichen Island Bay in die Hauptstadt Wellington. Von dort geht es mit großen Ausblicken auf Wellington und das Meer über den Mount Kakau und Colonial Knob bis nach Porirua. Von nun an geht es für mich am Meer entlang. Das Highlight dieses Abschnitts ist definitiv der Paekakariki Escarpment Track, der hoch über der Küste mit grandiosem Weitblick über das Meer bis nach Paekakariki führt.

64. Tag: Island Bay bis Wellington City Centre

13,6km / 3h / 465hm

Heute ist ANZAC Day, weshalb die meisten Geschäfte entweder ganz geschlossen haben oder erst Mittags öffnen. Ich finde aber ein geöffnetes Café in dem ich frühstücken kann, denn die Supermärkte haben noch zu.

Am Vormittag fahre ich mit dem Bus Nr. 1 bis nach Island Bay, die auf der anderen Küstenseite von Wellington liegt. Ich bin leicht unterwegs. In meinem kleinen Rucksack befindet sich nur meine Kamera, Geld und Telefon. Ich hatte auch überlegt die heutige, eher kurze Strecke zu laufen, aber dazu ist es mir dann doch zu heiß und meine Knie machen sich ebenfalls beim Versuch bemerkbar. Also bleibt es beim “Speed Hiking”, das ich immer wieder unterbreche um Fotos zu machen, denn wider Erwarten ist die Strecke recht hübsch. Start ist an der Küste in der Island Bay, wo ein unscheinbarer Stein den Anfang bzw. das Ende des TAs auf der Nordinsel verkündet.

Der Geruch von Salzwasser steigt mir in die Nase, die Möwen kreischen und die Sonne scheint als hätte sie nie etwas anderes getan. Der Weg folgt zuerst der Küstenlinie bis ich in der Houghton Bay ins Landesinnere abbiege. Dieser gesamte Teil ist identisch mit dem Southern Walkway und macht somit die Navigation durch kontinuierliche pinke Markierungen leicht. Nun geht es hinauf Richtung Mt Albert, was mich durchaus ins Schwitzen bringt ob des heißen Tages heute. Auf dem Mt Albert habe ich einen schönen Blick über die Küste von der ich gekommen bin. Von hier geht’s wieder etwas abwärts bis ich zu dem Paviangehege des Wellington Zoos komme. Tatsächlich kann ich einige der Tiere mit dem roten Hintern sehen. Dann geht’s ein Stück ruhige Straße entlang durch Wohngegenden, wo ich einen Tui in den Bäumen entdecke. Die mit einem weißen Federbüschel am Hals versehenen Vögel machen einen solchen Lärm, dass man kaum unbemerkt an einem vorbeigehen kann.

Ich erreiche den Truby King Park von wo aus es weiter zum Mt Victoria geht. Hier ist es schön schattig durch die schön bewaldeten Parkgebiete. Am Mt Victoria wird’s nun wieder geschäftig, denn der Blick vom Lookout zählt zu den touristischen Attraktionen Wellingtons. Wo ich vorher den Weg größtenteils für mich alleine hatte, treffe ich nun auf viele, die ebenfalls auf dem Weg dorthin sind. Ich mache noch den kurzen Abstecher zu diesem Lookout bevor ich dem Weg wieder nach unten folge. Ein schöner Blick über Wellington, diesmal von der anderen Seite als von dem anderen beliebten Aussichtspunkt an der oberen Station des Cable Cars.

Der Weg geht nun weiter durch den Wald bergab und wieder ein Stückchen hinauf um einen Bogen hinunter zur Oriental Bay zu machen. Viele schöne Häuser säumen hier die Hänge und haben Blick auf das blaue Wasser der Bucht in der das Stadtzentrum von Wellington liegt. Unten befindet sich ein bisschen Strand und ein paar Leute machen hier Schwimmtraining – allerdings mit Neoprenanzügen. Hier finde ich endlich einen Laden um mir etwas zu trinken zu kaufen. Dummerweise hatte ich mir nichts mitgenommen, da ich die Wärme doch etwas unterschätzt habe. Der betriebsamen Promenade folgend gelange ich zurück in das Stadtzentrum. Halb Wellington scheint an diesem Feiertag hier entlang zu flanieren. Schließlich erreiche ich den Supermarkt, der eindeutig viel zu groß ist um schnell was einzukaufen, und begebe mich zurück in mein Hostel.

65. Tag: Wellington bis Porirua

29km / 1.400hm / 7,5h

Ich starte hinter dem Botanischen Garten von Wellington zum Te Ahumairangi Park in dem es erst einmal ordentlich bergauf geht. Trotz der gemäßigten Temperatur komme ich ordentlich ins Schwitzen. Für diesen Teil muss ich nur den blauen Schildern “Northern Walkway” folgen. Immer wieder eröffnen sich schöne Blicke auf Wellington und die Küste und Bänke laden zum Verweilen ein. Danach geht es nur kurz über Straßen in den Trelissick Park hinein, wo ich dem Verlauf eines kleinen Flusses folge. Nun geht es zum Mt Kaukau über den Bell’s Track. Schafe und wunderschöne Aussichten bis weit hinauf aufs Meer finden sich hier.

Es folgt eine lange Straße, dann mache ich eine Pause. Durch den Spicer Forest wandere ich bis zum Colonial Knob. Kurz vor dem Gipfel verlaufe ich mich etwas während die Uhr unaufhaltsam tickt. Der Sonnenuntergang verwandelt die Wolken in rosa Zuckerwatte, davor grasen Schafe friedlich auf grüner Wiese. Von hier habe ich einen Blick bis nach Mana Island.

Inzwischen wird es dunkel und das Lichtermeer von Wellington erscheint unter mir. Das letzte Stück gehe ich im Stirnlampenschein, wenigstens auf einer Art Forststraße, die gut begehbar ist. Schließlich stapfe ich durch dunklen Wald steil hinunter bis zum Camp Elsdon, wo ich mein Zelt heute Nacht aufstelle.

66. Tag: Porirua bis Paekakariki

28km / 6,5h / 555hm

Morgens sehen die Wolken noch so aus als würden sie heute gemein werden wollen, aber immer wieder kommt die Sonne hervor. Der Weg führt mich in die Innenstadt von Porirua hinein, die überraschend groß ist. Ich kaufe mir ein Frühstück im örtlichen Supermarkt bevor es weiter Richtung Küste geht. Ich laufe über einen geteilten Rad- und Wanderweg nahe des Highways entlang und gelange so bis nach Pukerua Bay, wo das Tageshighlight auf mich wartet – der Paekakariki Escarpment Track. Dieser führt mich hoch über den Highway und die Schienen der Bahnlinie mit wunderschönen Blicken auf den Ozean und Kapiti Island. Die Sonne geht schon wieder unter und mich muss mich etwas sputen um noch vor der Dunkelheit von diesem schmalen ausgesetzten Pfad runter zu sein. Dafür habe ich einen wunderschönen Sonnenuntergang, der warmes goldenes Licht über die Küste streut für mich alleine.

Der Weg führt mich über zwei lange Hängebrücken und schließlich steil hinauf bis auf 220m über dem Meer – was für eine Aussicht! Allzu viel Zeit lasse ich mir jedoch nicht hier oben. Es ist auch wieder einmal ziemlich windig und die Sonne verschwindet bald hinter dem Horizont des Meeres. Es geht nun wieder steil hinunter und in ein kleines Waldstück hinein bis ich wieder an der Straße lande. Hier holt mich die Dunkelheit mal wieder ein, aber Straßenbeleuchtung bringt mich sicher bis nach Paekakariki wo ich im örtlichen Supermarkt für mein Abendessen einkaufe. Stolze 20$ zahle ich für eine Packung Nudeln, Käse, ein Cider und Gummibärchen.

Von hier hatsche ich nun die Straße entlang bis zum Queen Elizabeth Park wo sich der Zeltplatz befindet, den ich für heute anstrebe. Die letzten Kilometer sind irgendwie immer die längsten. Ziemlich ruhig hier zu dieser Jahreszeit, außer meinem Zelt ist hier kein weiteres zu sehen und ich habe die Küche für mich.

Ich bin froh, dass ich die Strecke heute gelaufen bin, denn die Aussicht auf das viele Hatschen nahe des Highways hat mich zuerst etwas abgeschreckt. Ich habe überlegt den Tag mit dem Zug zu überspringen, habe mich dann aber vor allem deshalb dafür entschieden, da ich den nächsten Abschnitt durch die bergigen Tararuas aufgrund von schlechtem Wetter wohl auslassen müssen werde. Und der Escarpment Track war die ganze Hatscherei zuvor auf jeden Fall wert!

Hier geht’s zum 17. Teil – Waikanae bis Koitiata

Te Araroa: 17. Das Ende – Waikanae bis Koitiata

 

 

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