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Te Araroa: 15. Queen Charlotte Track – Havelock bis Ship Cove

Der letzte Teil des Te Araroas auf der Südinsel führt auf dem 70km Queen Charlotte Track entlang durch die spektakulären Marlborough Sounds. Dazu ist der Trail gut ausgebaut, es gibt immer wieder frisches Essen und das Wetter ist grandios. Die Ausblicke auf die zahlreichen kleinen Buchten sind ein wahrer Genuss. Ein würdiger Abschluss auf der Südinsel.

60. Tag: Meeresblicke – Havelock bis Cowshed Bay

23km / 5,5h / 740hm

Wir frühstücken im Café in Havelock. Porridge muss nicht jeden Tag ein – also gibt’s heute Waffeln. Dann schultern wir unsere Rucksäcke und laufen am Highway bis zur Abzweigung nach Anakiwa und Picton entlang, von wo aus wir versuchen ein Auto anzuhalten. Gleich das erste hält überraschenderweise an, sie fahren aber nach Picton und ich checke nicht dass wir uns ja einfach bis zur Abzweigung nach Anakiwa mitnehmen lassen könnten.

Das nächste Auto wird von einem älteren Mann gefahren, der uns zu überzeugen versucht, dass dies nicht die Straße nach Anakiwa sei und wir zurückgehen müssten, weshalb er uns nicht helfen könne. Ich weiß aber genau, dass wir richtig sind. Trotzdem bleibt er dabei und wir lassen ihn ziehen.

Es dauert aber nicht lange bis wieder einer anhält und uns prompt bis nach Anakiwa fährt – bis zum Start des Queen Charlotte Tracks! Obwohl er nach Picton unterwegs ist. Total nett. So mussten wir nur 3km an der Straße entlang marschieren bis wir auf den Trail kommen.

In seichter Steigung führt uns der perfekt ausgebaute Weg an der wunderschönen Landschaft der Marlborough Sounds entlang. Keine Hindernisse versperren den Weg, nur hin und wieder gibt’s ein paar Matschstellen, die ohne Probleme zu umgehen sind. Auch das Wetter bessert sich – die Wolken verziehen sich und wir haben großartige Aussichten auf Kenepuru und Queen Charlotte Sound.

Anders als ihr Aussehen vielleicht vermuten lässt, sind sie keine Fjorde sondern geflutete Flusstäler, dabei kleine Inselchen und zerklüftete Buchten hinterlassend. Wir steigen hoch über das Meer durch wunderschönen Wald, der von Robins und Fächerschwänzen bevölkert wird und genießen die Aussichten.

Nach einer Weile erreichen wir den Onehau Lookout oberhalb der Mistletoe Bay und machen oben Mittagspause. Die Aussicht dabei war den schweißtreibenden Aufstieg von 130 Höhenmetern mit Gepäck durchaus wert.

Von hier gehts den gleichen Weg wieder hinab und weiter den Grat entlang Richtung Torea Saddle. Am Abend kommen wir an der Campsite an der Cowshed Bay an, wo viele neugierige Wekas herumlaufen und sich mit Mülltüten davon machen.

61. Tag: Wunderschöne Buchten – Cowshed Bay bis Camp Bay

24,3km / 6h / 934hm

Auch heute ist uns das Wetter gewogen – strahlender Sonnenschein! Ein gebührender Abschluss auf der Südinsel. Weiterhin geht es durch lichten Wald an der Küste, immer wieder auf und ab und mit wunderschönen Ausblicken aus Kenepuru und Queen Charlotte Sound und ihre zahlreichen Buchten.

Mittagspause machen wir am Black Rocks Camp. Am Abend erreichen wir Camp Bay. Beim Herumspazieren an der Bucht entdecke ich, dass es in der benachbarten Punga Cove eine Bar gibt. Wenig später sitzen wir dort und nehmen Abendessen und Cider ein während wir aufs Meer hinaus schauen.

Als wir zurückgehen geht die Sonne flammend hinter den Hügeln unter und am Zeltplatz müssen wir feststellen, dass Wekas unsere Mülltüte unauffindbar verschleppt haben. Erst bei Tageslicht des nächsten Morgens finden wir zwei Einzelteile als einzige Spur davon wieder.

62. Tag: Der letzte Tag – Camp Bay bis Schoolhouse Bay

22km / 5h / 471hm

Heute ist der letzte volle Wandertag auf der Südinsel für uns. Lautstark begrüßen Wekas den neuen Tag. Eine Weka-Mama klingt als würde jemand auf Plastik schlagen – so gar nicht nach Vogel. Ihre Jungen laufen laut fiepsend hinter ihr her.

Wir laufen einen großen Bogen der Küstenlinie folgend bis das Camp der letzten Nacht sich auf der uns gegenüberliegenden Seite befindet. Diese zerklüfteten Linien sind der Grund warum man hier mit dem Boot am schnellsten unterwegs ist. Auf der Hälfte des Weges erreichen wir die Furneaux Lodge mit ihrem Café wo wir Cider und Mittagessen genießen.

Die Gegend ändert sich nicht nennenswert je weiter wir nach Süden fortschreiten. Immer wieder sehen wir wunderschöne Buchten mit ihren in allen Blauschattierungen leuchtenden Wasser. Eine davon ist unser heutiges Ziel – die Schoolhouse Bay, kurz vor Ende des Queen Charlotte Tracks. An der Ship Cove selbst darf man leider nicht zelten, also laufen wir morgen die restlichen knapp vier Kilometer wo uns das Wassertaxi dann abholen wird.

63. Tag: Endspurt – Schoolhouse Bay bis Ship Cove

3,8km / 1h + 1,6km / 20min Waterfall Walk

Die letzten paar Kilometer auf der Südinsel liegen vor uns. Sie bringen uns in die Ship Cove wo wir von einem Boot abgeholt werden. Zuerst müssen wir aber einen Anstieg bewältigen. Es ist warm heute und entsprechend schwitze ich beim Aufstieg. Obene werden wir allerdings mit einer wunderschönen Sicht auf Schoolhouse Bay auf der einen und die uchten der anderen Seite belohnt. Wir begegnen ein paar Mountainbikerinnen, die ihre Räder auf die letzten steilen Meter schieben. Nach einer kurzen Unterhaltung begeben wir uns steil hinunter und kommen schnell an der Ship Cove an.

Das erste Ziel ist erreicht! Fast 1.300km liegen hinter uns und ich komme nicht umhin zu lächeln beim Gedanken an diesen Erfolg. Das muss gebührend gefeiert werden und so stürze ich mich in das kalte Meer. Nun war ich auf beiden Seiten im Ozean baden. Ein guter Abschluss.

Bald darauf kommt das Boot, das mehr ein großes Ausflugsboot als ein Wassertaxi ist. Die Passagiere werden hier rausgelassen, damit sie die Bucht erkunden können. Nachdem wir einen Tee getrunken haben tun wir es ihnen gleich und gehen dann noch kurz zu einem Wasserfall im Wald, der nicht weit von der Bucht entfernt liegt.

Dabei verpassen wir aber fast die Abfahrt des Boots, denn Bengt hat die Abfahrtszeit falsch verstanden und so hupt das Schiff laut als wir noch im Wald sind. Wir sputen uns daraufhin und gelangen an Bord. Die windige Fahrt verbringen wir größtenteils an Deck und beobachten die Landschaft, die wir die letzten Tage erwandert haben. Nun brauchen wir nur zwei Stunden um wieder zurückzufahren und in Picton anzulegen.

Den Rest des Tages verbringen wir damit durch Picton zu spazieren und uns in den Genüssen der Zivilisation zu aalen. Morgen geht’s mit der Fähre nach Wellington. Die Nordinsel ruft!

Hier geht’s zum 16. Teil – Island Bay bis Paekakariki

Te Araroa: 16. Hallo Nordinsel – Island Bay bis Paekakariki

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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