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Blick von der Hochkopfhütte

Altlacher Hochkopf: Winterwunderland am Walchensee

Der Altlacher Hochkopf am Walchensee ist mit seinen 1.328m alles andere als spektakulär, es ist eher eine Erhebung im Wald. Die Aussicht von der Hochkopfhütte kurz vor dem Gipfel ist dennoch äußerst reizvoll. Außerdem ist die Tour vergleichsweise einsam und man hat noch die Gelegenheit die Schönheit der Natur in sich aufzunehmen. Die Winterlandschaft tut ihr Übriges um die kleine Tour zu etwas Besonderem zu machen.

Frischer Schnee erwartet uns am Walchensee. Wir wandern die Forststraße in moderater Steigung bergauf. Auf 850m hören die Spuren im Schnee plötzlich auf und wir treten in unberührten Puderschnee. Lediglich ein paar Tierspuren zeugen von Leben. Kein Anzeichen von Menschen mehr, komplette Stille und ein Gefühl von Wildnis kommt auf. Auch wenn es anstrengend ist durch den Schnee zu stapfen, erfreuen wir uns an dem im Sonnenlicht wie tausend verstreute Diamanten glitzernden Schnee. Ich atme die frische Bergluft ein und gehe völlig in dem Moment auf. Um uns herum tiefgrüne Nadelbäume und einige schneebedeckte Berggipfel, die durch sie hindurch lugen.

Es gibt keinerlei Schilder auf dieser Route, sodass es gut ist zu wissen wo man abzweigen muss. Entweder mit einer Karte, GPS oder vorheriger Planung. Bei der ersten Abzweigung halten wir uns rechts, dann links und daraufhin nur noch rechts. Auf 1.260m gilt es aufmerksam zu sein um nicht den Abzweig von der Forststraße nach links auf einen schmalen Pfad zu verpassen. Bei ungespurtem Schnee ist sie leicht zu übersehen. Sollte man sie verpassen hat man ein Stück weiter nochmal die Gelegenheit nach links abzuzweigen und wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Durch den Wald geht es nun bis zu einem Holzstapel hinter dem die Hochkopfhütte urplötzlich auftaucht.

Hochkopfhütte und Altlacher Hochkopf Gipfel

Die historische Hochkopfhütte wurde 1850 von König Max II. als Jagdhütte errichtet. Auch sein Sohn König Ludwig II. nutzte die Hütte, genauso wie Richard Wagner, der dort an einem seiner Stücke schrieb. Heute ist sie eine reine Selbstversorgerhütte. Von hier hat man auch den schönsten Ausblick auf der ganzen Tour.

Wir saugen die Aussicht auf die Landschaft um uns herum auf und genießen die Sonne, die uns warm ins Gesicht strahlt. Berge und wolkenverhangene Täler liegen uns zu Füßen. Ein Gefühl von Glück und Dankbarkeit durchströmt mich. Auch mein Rucksack hat sehr gut funktioniert. Ich habe ihn für den Anfang mit 8,5 kg beladen und keine Beschwerden beim Aufstieg gehabt.

Von hier ist es nur ein kurzes Stück zum eigentlichen Gipfel vom Altlacher Hochkopf. Es lohnt sich nur bedingt ihn mitzunehmen, da die Aussicht leider von Bäumen verstellt ist. Ein Gipfelkreuz gibt es auch nicht. Es handelt sich mehr um eine Art Vorsprung im Wald. Ich gehe trotzdem zum Gipfel, denn was ist eine Tour ohne Gipfel? Vom Gipfel geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Hütte.

Abstieg von der Hochkopfhütte

Um die Tour zu einem Rundweg zu machen entscheiden wir uns für einen anderen Abstieg. Wir halten uns nach der Hütte links. Dieser Weg ist offenbar beliebter als die Forststraße, die wir hinauf gekommen sind, denn es finden sich zahlreiche Fußspuren und der Weg ist größtenteils plattgetrampelt. Landschaftlich ist der Weg auch spannender, allerdings war die ungespurte Forststraße mit ihrem frischen Schnee wunderschön an sich, weshalb ich den Weg über die Forststraße trotzdem empfehlen kann. Vor allem wenn man die Einsamkeit sucht.

Wir folgen dem schmalen Pfad hinab bis wir auf eine Forststraße stoßen, der wir nach rechts folgen. Kurz darauf lässt sich eine Kurve der Straße über einen schmalen Pfad abkürzen, danach gleich nochmal eine größere Kurve. Hier muss man aber aufmerksam sein um die Abkürzungen im Schnee zu finden.

Nachdem wir wieder auf der Forststraße sind haben wir abermals die Wahl zwischen der Straße oder einem schmalen Pfad. Der schmale Pfad ist etwas kürzer (laut Schild 10 Minuten), weist dafür aber einige vereiste Stellen auf. Eigentlich wären für die Tour keine Grödel notwendig, wenn man sich für die Variante über den Pfad entscheidet sind sie jedoch sinnvoll. Sonst ist die Zeitersparnis gegenüber dem Forstweg sicherlich gleich null. Ich habe Grödel dabei, bin aber zu faul sie anzuziehen und denke „Ist schon nicht so schlimm“. Natürlich rutsche ich an einer verdeckten eisigen Stelle aus und falle auf meinen Hintern. Erst jetzt ziehe ich die Grödel an und nehme mir vor mich auf dem PCT daran zu erinnern sie anzuziehen BEVOR ich falle und nicht erst hinterher. Jeder Sturz könnte der letzte sein, je nachdem wo man fällt.

Wir erreichen wieder die Forststraße und kurz darauf die Straße am Walchensee, der wir nun ein Stück nach rechts zurück zum Ausgangspunkt folgen.

Ich hatte also einen wunderschönen Tag draußen und sogar etwas Wichtiges gelernt. Um perfekt vorbereitet für mein Abenteuer auf dem PCT zu sein, geistig und körperlich, stehen viele weitere Touren in den nächsten zwei verbleibenden Monaten bis zum April auf dem Plan.


FAKTEN ZUR TOUR
Bergtour Altlacher Hochkopf (1.328m)
Gehzeit: 3h (1:45h Aufstieg, 1:15h Abstieg)
Höhenmeter: 580hm
Ausgangspunkt: Parkplatz am Walchensee (790 m), etwas östlich der Siedlung Altlach
Schwierigkeit: T2 – Bergwandern

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Die Weltwanderin

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Annika

Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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