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China: Pandakindergarten in Bifengxia

Als frische Panda-Fanatiker wollen wir noch die Pandas in Bifengxia besuchen. Hier gibt es neben Pandas auch eine Schlucht mit vielen Wasserfällen, die man durchwandern kann.

Anfahrt nach Bifengxia

Um nach Bifengxia zu kommen, fahren wir mit dem Bus zum Xinnanmen Busbahnhof in Chengdu, wo wir den Bus nach Ya’an besteigen. Es ist schon Nachmittag, da wir lange geschlafen haben. Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir Ya’an, von wo aus wir mit einem Minibus weiter nach Bifengxia fahren. Wir warten ein bisschen bis der Bus voll ist, dann fahren wir die letzten 18km bis nach Bifengxia.

Wir kommen erst gegen 16 Uhr in Bifengxia an, als schon alles schließt. Zum Panda-Zentrum bringt einen ein kostenloser Shuttle-Bus, aber die Station ist schon geschlossen. Obwohl das Zentrum am Eingang riesig ist und total auf Tourismus ausgerichtet ist, spricht hier kein Mensch Englisch. Bei der Information werden wir aber fündig. Eine englischsprechende Dame hilft uns lieb weiter, organisiert uns eine Unterkunft in der Nähe und erklärt uns ein paar Sachen. Wir wollten eigentlich im Park selbst übernachten, bleiben nun aber draußen. Wir werden im Auto abgeholt und zu einem Hotel gebracht, wo wir die Nacht verbringen. Dann gehen wir nochmal los auf der Suche nach etwas zu essen. Wir gehen in das „Chinese Restaurant“ am Eingang, wo aber auch keiner Englisch spricht. Aber mithilfe von Übersetzungsprogrammen auf dem Handy der Bedienung bekommen wir etwas leckeres zu essen – unter anderem das bei uns sehr beliebte Kungpao Chicken :)

Auf dem Gelände gibt es nahe des Eingangs auch einen Zoo mit allen möglichen Tieren – unter anderem Tigern und Kragenbären. Schockiert sehen wir Filme von der sogenannten „Feeding the Beasts“-Tour: Dabei fährt man mit einem Bus mittendurch die Tiger und Kragenbären und füttert diese mit Fleischspießen, die man durch kleine Öffnungen im Fenster steckt. Die Tiger und Bären springen an dem Bus hoch und schnappen sich das Fleisch. Wir finden das äußerst bedenklich. Wir sind aber ohnehin nur für die Pandas hier, deren Zentrum weiter im Park versteckt ist.

Abendgestaltung in Bifengxia

Wir kaufen uns Tickets für die Pandas für morgen, dazu bekommen wir Coupons für gratis Tee, Popcorn, Spielautomaten-Geld und den Eintritt zu einer Tibet Show am Abend. Das nutzen wir natürlich aus, es gibt hier Abends ja eh nichts anderes zu tun. Erstmal trinken wir Tee auf der Dachterrasse und holen uns unser Popcorn, dann werfen wir unser Spielgeld in verschiedene Automaten, was allerdings nicht besonders lange vorhält. Dann gehen wir hinunter zu einer Art „Theater“ und besuchen die Tibet-Tanz-Show. Hier werden typische tibetische Tanzschritte und Spiele gezeigt, wo wir natürlich alle mitmachen. Alle fassen sich an den Händen und wir tanzen im Kreis unter lauter Chinesen. Das ist schon ziemlich lustig ;)

Bei den Pandas

Bifengxia ist weitläufiger als das Panda-Zentrum in Chengdu, die Gehege sind größer. Man sind zwar weniger Pandabären als in Chengdu, aber dafür fühlt es sich deutlich schöner an. Viel weniger Leute sind hier unterwegs und das Naturerlebnis ist besser. 80 Pandas leben hier in einem ihrem natürlichen Lebensraum nahekommenden Reservat.

Wir treffen auf eine Britin, die im Volunteer-Anzug unterwegs ist und schöpfen Hoffnung. Wir unterhalten uns mit ihr – sie ist über eine Organisation von London aus für zwei Wochen hier her gekommen. Offenbar gibt es also das Volunteer Programm. Wir sehen uns schon als zukünftige Panda-Wärter. Als Freiwilliger hilft man beim Ausmisten und bei der Fütterung. Wir wollen das am Eingang nochmal genau auschecken.

Erstmal sind die Baby-Pandas dran, die hier das absolute Highlight sind. Hier finden sind Babypandas, die von wenigen Wochen bis zu drei Monaten alt sind. Die ganz kleinen liegen noch im Brutkasten, schlafen und wälzen sich ein bisschen durch die Gegend. Einer der Jüngsten wurde am 15. August geboren, es gibt weiter hinten aber noch ganz kleine rosige. Insgesamt sind es fünf Panda-Babys, die nicht mal einen Monat alt sind und drei größere, die ganz knutschig in ihren Körbchen liegen und etwa drei Monate alt sind.

Wir können auch jugendliche Pandas dabei beobachten wie sie ganz hoch in die Bäume hineinklettern, die dann bedrohlich unter ihrem Gewicht schwanken. Es ist uns rätselhaft, wie sie sich da oben halten können. Auch die üblichen Fressarien sind zu beobachten.

Nach ausführlicher Beobachtung der kleinen und großen Pandas, gehen wir zum Ausgang. Zuerst gehen wir zum Administration Office um uns als Freiwillige Pandaliebhaber zur Verfügung zu stellen. Leider werden wir enttäuscht, denn sie sagen uns, dass sie das Freiwilligenprogramm dieses Jahr gestoppt haben. Wir wundern uns, denn wir haben ja gerade mit einer Freiwilligen gesprochen, die außerdem erzählt hat, das weitere Freiwillige ankommen werden. So richtig verstehen wir es nicht, aber wir reimen uns zusammen, dass es daran liegt, dass es über Organisationen mit Buchung eines Komplettpakets möglich ist, aber nicht direkt über das Pandazentrum bei dem man sich auch direkt bewerben kann. Schade, wir haben uns schon als Pandaflüster gesehen. Enttäuscht gehen wir erstmal was essen, hier gibt es unerwarteterweise sogar eine Chinesisch-Englische Speisekarte.

 

Fütterung der Panda Babys

Es gibt eine Mittagspause in der das Pandazentrum von 11:30 bis 14 Uhr geschlossen hat. Wir gehen um 14 Uhr wieder hinein. Am Nachmittag beginnt die Fütterungszeremonie. Die Fläschchen werden individuell vorbereitet, es ist genu festgelegt wie viel jeder Panda bekommt. Die kleinen bekommen winzige Fläschchen mit einer Milch und Ergänzungsmittel-Mixtur. Dann werden die kleinen Pandas gewogen – die größeren in einer großen Wage, die kleinen in einer ganz kleinen.

Die kleinen werden dabei in ein Tuch gewickelt, dann nochmal das Tuch selbst abgewogen um ganz korrekt zu sein. Im Tuch eingewickelt werden sie wieder in ihre Brutkästen gelegt. Dann folgt das große Bauchmassieren um die kleinen zur Entleerung zu bringen. Das wird in eine Petrischale gemacht und daraufhin der Kot ganz genau gewogen und aufgeschrieben. Bei den kleinen Pandas geht das recht schnell, die größere werden in einen Stuhl gesetzt und das Bauchklopfen dauert hier eine ganze Weile. Dann bekommen die Pandas ihre Fläschchen, die sie ruckzuck ausnuckeln, danach werden ihnen die Schnuten abgewischt, und am Ende werden sie noch von einem Arzt untersucht.

 

In der Bifengxia Schlucht

Wir verlassen die Bärchen und durch die Schlucht zurück zu laufen. Das sind etwa 5km für die man zwei Stunden braucht. In der Schlucht ist es herrlich, überall fließt und ergießt sich Wasser, steile, begrünte Felswände ragen um uns herum auf. Ab dem ersten großen Wasserfall sitzt uns ein Wärter im Nacken, der dafür sorgen will, dass alle noch rechtzeitig hinaus kommen, denn am Ende bringt einen ein langer Fahrstuhl etwa 400 Höhenmeter wieder hinauf, der nur bis 18:30 Uhr in Betrieb ist. Wir sprinten ein bisschen voran um Vorsprung vor den langsamer gehenden Chinesen zu bekommen und trotzdem noch Fotos machen zu können. Am größten sind die Wasserfälle „Dragon flying over the clouds“ und „Thousand stage waterfall“, der 120m hoch ist und sich über viele kleine Stufen ergießt. Wir erreichen gerade rechtzeitig den Fahrstuhl und fahren in Windeseile hinauf.

Zeit für Karaoke!

Nach einer Dusche gehen wir in den kleinen Food-Court zum Abendessen. Wir bekommen eine Nudelsuppe und sehen den Chinesen beim fürchterlich schlechten Karaoke Singen zu. Irgendwann fragen uns die Standbesitzer ob wir nicht auch singen wollen. Eigentlich nicht, aber wieso eigentlich nicht? Wir suchen uns ein Lied aus und schmettern diesmal unseren schlechten Gesang zu Madonnas „Like a prayer“ ins Mikrofon. Die Chinesen sind begeistert. Wir bekommen ein Bier vom Tisch nebenan ausgegeben, obwohl wir eigentlich schon gehen wollten. Nagut, dann halt noch ein Bier und wir singen noch ein Lied, diesmal „Ghostbusters“ ;) Etwas beschwippst laufen wir zurück zum Hotel und schauen noch ein bisschen Volleyball-Weltmeisterschaft im Fernsehen, worin die Chinesen wirklich gut sind.


ANFAHRT NACH BIFENGXIA 
Bus #55 zum Xinnanmen Busbahnhof in Chengdu (2 Yuan)
Bus nach Ya’an (44 Yuan, ca. 1,5h)
Mini-Bus nach Bifengxia (5 Yuan, ca. 45 Minuten)

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    Annika

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