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Regalmwand: Kletterei bei Kaiserwetter

Anstieg über die Gaudeaumshütte

In Ellmau führt eine Mautstraße hinauf zur Wochenbrunner Alm, wo wir parken. Hier wimmelt es nur so von Wanderen, das verläuft sich aber schon bald in alle Herren Richtungen. Es geht hoch zur Gaudeamushütte. Trotz gemütlicher Steigung tropfen die ersten Schweißtropfen von unserer Stirn, naja, eigentlich überall. Es ist heiß! Ein Buff hilft gegen den Schweiß, der einem unangenehm ins Gesicht rinnt. Schön ist anders, vor allem mit Helm. Zitat Alex: „Du siehst aus wie ein Piraten-Bauarbeiter“. Praktisch ist es allemal.

Schon früh stellt sich das Verlangen nach einem kalten Getränk, einem kühlenden See, ein. Wir sind aber auch mal wieder nicht gerade unter den Frühaufstehern, so gegen 10 Uhr machen wir uns erst auf den Weg.

Über den Gildensteig zum Einstieg

Bei der Gaudeaumshütte wendet man sich links und schlängelt sich, an zwei kleinen Almen vorbei, hinauf bis zum Baumgartenköpfl, dessen Gipfel man mit einem kurzen Abstecher erreicht. Hier gönnen wir uns eine Pause in der Sonne bevor es weiter hinauf, vorbei an der Wildererkanzel, geht. Von hier sieht man auch die ebenfalls lohnenden Tourenziele Ellmauer Tor und Goinger Halt, ebenso wie sich der Tiefblick auf Ellmau genießen lässt.

An der Wildererkanzel eröffnen sich schöne Ausblicke – man geht durch ein kleines Felsentor und steht auf einer Art Balkon hoch über dem Tal. Hab schon schlechtere Balkonausblicke erlebt. Sobald wir aus den Latschen raus sind, steht schon die mächtige Felswand vor uns. In vielen Serpentinen geht es über Wiesenterrain auf diese Felswände zu.

Aufstieg zur Regalmwand

Nun wird es steiniger, überall liegt loses Geröll herum, was das Aufsetzen eines Helms sinnvoll macht. Nun wird es langsam ernst. Nach einer Querung geht es über eine Rinne hinauf, der erste Felskontakt folgt. Immer wieder werden die Kletterstellen durch leichte Gehpassagen unterbrochen, was den Aufstieg sehr angenehm macht.

Wir steigen in eine Rinne hinein, wo sich noch ein paar Schneereste befinden, die sich bequem umgehen lassen, und wieder hinaus. Nach Gehgelände folgt eine weitere, enge Rinne, die man nicht aufgrund ihrer Enge nicht vollständig durchsteigen kann, man muss sich auf der Mitte rechts heraus schwingen. Kurz vor dem Gipfel folgt eine kurze Schlüsselstelle im II. Grad, die mit ein bisschen Umsicht aber gut zu bewältigen ist. Es handelt sich um eine senkrechte Wand, die aber gute Tritte und Griffe im Angebot hat und zudem nicht ausgesetzt ist. Kurz darauf stehen wir am Gipfel der Regalmwand, der eine wunderschöne Rundumsicht bietet. Das kleine Törl ist mit Alpinkletterern auszumachen, ein Kar, das einer Steinwüste gleicht, eröffnet sich auf der anderen Seite.

Eine absolut empfehlenswerte Fünf-Sterne-Tour, die auch gut für Neueinsteiger in den I.-II. Grad ist, da wenig ausgesetzt und immer wieder mit Gehstellen abwechselnd, sodass man nicht permanent kraxeln muss, sondern dem Kopf auch mal eine Pause gönnen kann. Dennoch ist das Terrain sehr bröselig, viele Griffe und Tritte sind nicht fest. Auf Drei-Punkt-Klettern sollte geachtet werden und jeder Tritt und Griff vor Belastung umsichtig geprüft werden. Einmal verklettern wir uns ein wenig und klettern eine schwierigere Stelle als der Weg entlang führt, wo es extrem bröselig ist und Steinschlag unvermeidbar ist. Ein Helm ist unverzichtbar! Uns begegnen heute einige Bergsteiger, die ohne unterwegs sind. Muss jeder selbst wissen.

Abstieg

Nach kurzem Gipfelaufenthalt und Eintrag ins Gästebuch, machen wir uns wieder an den Abstieg. Die II-er Stelle lässt sich auch super im Abstieg bewältigen, auch der Rest stellt kein Problem dar. Auf rutschigem Geröll ist mit entsprechender Vorsicht zu gehen.

Rasch sind wir wieder unten und schon bald wieder in der Hitze. Oben wehte ein angenehm kühler Wind, zwischendurch spendeten auch ein paar Wolken erfrischenden Schatten. An der Gaudeaumshütte gönnen wir uns ein kühles Getränk, bevor wir den Rest des gemütlichen Abstiegs über die Forststraße hinabspazieren und uns auf die Suche nach einem geeigneten Badesee machen. Der kleine Badesee bei Going ist nicht geeignet, hier befindet sich ein Freibad, das Eintritt verlangt. Viel schöner ist der Hintersteiner See, der ab 18:30 Uhr kostenfrei zu betreten und zudem wunderschön ist. Hier genießen wir die letzten Sonnenstrahlen, erfrischen uns im kühlen Nass und mumpfeln auf der Seeterrasse hervorragende Tiroler Schmankerl. So könnte jeder Tag sein :)

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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