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Neuseeland: Waitakere Ranges, Bethells Beach and O’Neills Bay

Heute geht es in den gebirgigen Nationalpark von Waitakere. Eine kurvenreiche Straße, der Scenic Drive, führt hinauf und mitten durch den herrlichen Wald.

Wir halten an an kleineren Aussichtspunkten, von denen aus man einen schönen Überblick über Auckland und die ganze Umgebung hat und an Stellen, die zu einem eher kurzen Lauf einladen, wie dem „Large Kauri Walk“, an dessen Ende ein großer, alter Baum steht. Kauris sind eine in Neuseeland heimische Baumart, die sowohl sehr alt (über 4.000 Jahre) als auch sehr groß (30 bis 50m) und entsprechend breit werden kann.

Am nächsten Haltepunkt geht es auf einen längeren Lauf, der eigentlich nur für eine halbe Stunde geplant ist. Der 30-minütige Weg erweist sich vor allem als ziemlich matschig. Am Ende hat man die Wahl zurück zu laufen, weiter geradeaus, aber irgendwo hin wo das Auto nicht steht und dem Ian Wells Track, bei dem gewarnt wurde, dass dieser nur für erfahrene Wanderer geeignet wäre. Das macht natürlich neugierig und obwohl wir an einem ganz anderen Punkt herauskommen würden, schlagen wir diesen als einstündig angepriesenen Weg ein.

Dieser soll sich bald als ebenfalls ziemlich matschig herausstellen und wenig später wissen wir auch warum dieser sich nur für erfahrene – und vor allem wasserdichte Schuhe tragende – Wanderer eignen soll. Wir müssen über einen etwas größeren Bach springen und die Wege sind teilweise gänzlich überflutet, was uns ziemlich ratlos dastehen lässt und wir müssen uns irgendwie an der Seite entlang bewegen. Um feuchte und dreckige Füße kommen wir dennoch nicht herum. Der Weg belohnt uns aber mit einem schönen Bach und einem herrlichen Wald, durch den er führt. Heraus kommen wir leider an einer Straße, die jedoch nicht der Scenic Drive ist und wir müssen diese erst zurücklaufen und dann den ganzen Scenic Drive hoch, die ganze Strecke, die wir zuvor mit dem Auto zurückgelegt haben – vorbei an allen Haltepunkten. Der Fußmarsch an der Straße zurück zum Auto fordert 1,5 Stunden, was nicht so schön ist.

Fairy Falls

Danach haben wir erstmal die Nase voll vom Laufen, aber schon wenig später taucht das Schild „Fairy Falls“ am Straßenrand auf und um so eine Anpreisung kommt man ja nun wirklich nicht herum. Und es lohnt sich! Der einstündige Marsch abwärts offenbart einen wunderschönen Wasserfall, der seinem Namen alle Ehre macht und sich über mehrere Etappen ergießt. Von diesem geht es weiter nach unten durch einen herrlichen Wald, der mir die Sinne raubt. Auch die Luft in den Wäldern ist hier so schön sauber. „Soooo schön!“ entfährt es mir nur immer wieder und meine Kamera kommt nicht zur Ruhe. Nach einer weiteren Stunde geht es zurück auf einem anderen Weg, der eine Stunde währt. Die Fairy Falls und auch der Weg danach durch den Wald haben sich wirklich gelohnt.

Bethells Beach

Nach all dem Laufen ist es nun schon 16 Uhr. Eigentlich sollte es noch nach Piha gehen, das einen der beliebtesten Surflokalitäten darstellt. Da die Straße jedoch nach Te Henga geht, folgten wir dieser einfach zum Bethells Beach, der wirklich atemberaubend schön ist. Auch der Weg dorthin bietet einen wunderbaren Anblick von saftig grünen Felsen. Bethells Beach hat viele zerklüftete Felswände, endlich richtige große Wellen und vor allem SURFER! Der schwarze Sand färbt die Schuhe schwarz und ich kann mich gar nicht satt sehen an dieser wunderschönen Umgebung.

Dann geht es den Surfern hinterher, in eine versteckte Bucht namens O’Neills Bay. Da ist es um mich geschehen. Ich beobachte sie lange und mache Fotos, das ist spannender als Kino! In dem Moment stelle ich mir vor wie toll es wäre hier zu leben und abends einfach so eine Runde surfen gehen zu können. Ein Traum, mein Traum! Ich kann es auch kaum erwarten mich selbst in die Fluten zu stürzen, obwohl ich befürchte, dass es nicht so einfach werden wird. Vor allem das Hinauspaddeln ist recht anstrengend, da die Wellen einen immer wieder zurückwerfen und man den Dreh mit dem darunterdurchtauchen erst einmal raushaben muss. Die Herren in der Bucht haben das schon ganz gut drauf und rocken die Wellen. Eine Dame jedoch versucht es verzweifelt mehrmals, kommt aber nie hinaus und gibt dann auf. Ich fürchte so werde ich anfangs auch da hängen ;) Egal, ich werde solange üben bis ich es kann! Und dann befürchte ich, dass ich nichts anderes mehr machen will und nur noch surfen gehen muss :)

Während ich auf dem Felsen sitze, die Surfer mit dem Teleobjektiv fotografierte und ein paar Brötchen verschlinge, verscheucht mich nach einiger Zeit eine besonders große Welle, die mich unterhalb des Bauches völlig nässt. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich sicherlich noch da gesessen bis der letzte aus dem Wasser gekommen wäre. Ich bin klitschnass und dann geht es auch nach Hause. Im Halbdunkel fahren wir die kurvenreiche Straße zurück, was gar nicht so einfach ist, wenn man so wenig sieht. Konzentration ist da gefordert. Man schafft leider so wenig, wenn man sich unbedingt alles anschauen will. Dabei hätte man noch einige Wege mehr laufen können durch diesen riesigen Nationalpark. Ebenfalls jagt in Neuseeland wirklich ein Park den nächsten, was uns extrem auffiel. Ein Reserve hier, ein National Park da und dann schon wieder ein Regional Park. Man würde sich am liebsten alle anschauen, aber dazu bräuchte man wohl ein Leben. Dennoch hat man das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man daran vorbeifährt. Ein paar von ihnen werden aber noch in Angriff genommen!

Was für ein Tag, so schön und die Füße tun mir ganz schön weh, was aber ein äußerst gutes Gefühl ist. Ich habe erstmal mich und meine Chucks einer Wäsche unterzogen und ich müsste eigentlich noch einiges für morgen machen. Vielleicht stehe ich morgen auch einfach ein bisschen früher auf. Ich bin müde. Und glücklich.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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