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Schönalmjoch: Skitour

Sowohl Schneelage als auch Lawinenbericht versprechen für dieses Wochenende keine Höhepunkte. Während Italien den ganzen Schnee abgestaubt (über zwei Meter!), lecken Sonne und der warme Föhnwind den wenigen Schnee hierzulande fort. Wir gehen in einer größeren Gruppe eine recht lawinensichere Tour im Karwendel. In Hinterriss geht es los, in langen Kurven in moderater Steigung nah oben. Es ist unglaublich warm, einige von uns gehen sogar im T-Shirt. Schwitzend und schnaufend stöpseln wir nach oben. Dann geht es durch den Wald weiter, wo die Schneelage immer spärlicher wird. überall ragen Steine, Baumstämme und Dreck hervor. Es wird hier sehr steil und es werden Spitzkehren nötig. Damit tue ich mich schwer. Trotzdem ich dies vor meiner Südostasien-Reise optimiert habe, habe ich jetzt wieder Schwierigkeiten. Dort wo ich es zuerst versuche, schreckt mich vor allem der recht steile Abgrund unter mir ab.

Ich will aber unbedingt weiter, weshalb ich es weiter oben im Wald versuche, wo ich mich sicherer fühle das Prozedere durchzuführen. Bei den steilen Stelen rutsche ich auch immer wieder mal nach hinten ab, was sich ganz schön gruselig anführt und auch zu miesen Stürzen führt. Insgesamt geht es konditionell heute schon besser, ich gebe mir viel Mühe mitzuhalten, was anfangs auch noch klappt. Jedoch sind alle erfahrene Skitourengänger und zudem unglaublich fit. Ohne Pause geht es im Marschschritt bergauf. Das halte ich nicht vollständig durch und als es in den Wald geht muss ich eine Pause einlegen. Es dauert auch bei der ein oder anderen Stell etwas länger. Etwa 200hm müssten es noch zum Gipfel sein. Ich bin trotz Erschöpfung hochmotiviert. Ich will es endlich mal schaffen den Gipfel zu erreichen!

Kurze Abfahrt im harschigen Schnee, aber mit Ausbick

 

Leider machen mir die sozialen Rahmenbedingungen einen Strich durch die Rechnung. Die anderen müssten schon längst oben sein. Als wir an einer Gabelung ankommen, wo es die Abfahrtsroute wieder auf den Wald-Aufstiegsweg trifft, entscheiden wir uns auf der Abfahrtsroute weiter aufzusteigen um die anderen abzupassen.

Tatsächlich begegnen wir uns kurz nachdem wir den Hang betreten. Da ich nicht mit meinem Auto hergekommen bin, beugen wir uns der Masse und drehen hier um statt weiter zu gehen. Tatsächlich sind die Bedingungen nicht optimal – der Schnee nass und schwer, oben herrscht starke Wind. Trotzdem bin ich enttäuscht  ich wollte so gern auf den Gipfel :( Und dieses Mal wäre es zeitlich auch endlich möglich gewesen!

Runterfahren ist ebenfalls eine  gewisse Herausforderung. Der Weg durch den Wald ist sehr steil und der Schnee schlecht. Wir begnügen uns mit seitlichem Abrutschen. Zwischendurch müssen wir auch tragen, da Steine und Baumstämme den Skiern drohen. Weiter unten kann man ein paar Schwünge machen, der Schnee ist aber harschig und schubst einen gerne mal aus der Balance. Auf der Forststraße geht es dann stetig, aber durch den nassen Schnee bremsend langsam bergab. Unten gönnen wir uns im örtlichen Café Germknödel, bevor wir wieder nach München zurückfahren. Heute habe ich mich echt ins Zeug gelegt und meine Füße und Waden beweisen mir das deutlich.

Morgen geht’s ein bisschen entspannter beim Pisteln am Brauneck zu. Das Wetter ist zwar mies und nebelig, aber immerhin trocken. Hier bin ich meinem Element, gut für’s Ego :)


FAKTEN ZUR TOUR
Skitour Schönalmjoch (1.986m)

Gehzeit: 3-3,5h
Höhenmeter: 1.060m
Exposition: SW
Lawinengefahr: gering (bei richtiger Spurwahl)
Ausgangspunkt: Hinterriß (928m)
Schwierigkeitsgrad: Leicht

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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