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Thailand: Goldener Prunk Bangkoks

In Bangkok ist es tiefe Nacht als wir landen. Leider fährt der geplante Zug (Airport Rail Link) in die Stadt um diese Zeit gar nicht mehr, also sammeln wir unsere erste Taxierfahrung in Bangkok. Eine lange Fahrt später landen wir im Süden der Stadt in unserem Hostel und werden freundlich willkommen geheißen. WLAN gibt’s auch – Home is where your wifi connects. Bangkok ist uns sofort sympathisch. Die Leute sind nett und hilfsbereit und gerade nach der Erfahrung in Doha fühlt sich das sehr gut an. Wir fühlen uns sofort wohl.

Leider vermag ich es trotz wenig Schlaf in den letzten 24h, nicht einzuschlafen. Es dauert so seine Zeit – mein Kopf hat soviel zu verarbeiten, dass ich erstmal sortieren und fassen muss wo ich eigentlich bin. Durch Flugreisen ist das Gefühl für Distanzen dahin. Gerade waren wir doch noch in Berlin, dann schon Doha, dann Bangkok. Das alles an einem Tag. Nicht viel Zeit zum Anpassen. Dank Hörspiel kann ich dann aber doch noch einschlafen ohne dass es für meine Nachtruhe arg brenzlig wird.

Morgens frühstücken wir im Hostel. Wir haben festgestellt, dass wir den Bus nach Siem Reap einen Tag später als eigentlich geplant gebucht haben. Wir bekommen von unserer Hostelbesitzerin den Weg zur Busstation erklärt um dort zu klären ob wir noch umbuchen können. Nicht weiter dramatisch, verbringen wir halt einen Tag mehr in Bangkok und müssen noch ein Hostel für die dritte Nacht organisieren, da unseres voll ist. Schade, das Baat Sathorn Hostel ist wirklich schön. Ruhige Gegend, grüner Garten mit Liegestühlen und jungen Katzen mit blauen Augen.

Chatuchak Market

Wir begeben uns zum Skytrain (sozusagen Bangkoks S-Bahn) und fahren bis zur Endstation „Mo Chit“ am Chatuchak Market von wo aus wir ein Taxi zur Busstation Mo Chit nehmen (Same, Same, but different). Dort erfahren wir was wir schon geahnt haben – der Bus morgen nach Siem Reap ist bereits voll, aber wir holen schon mal unsere Bustickets ab. Dann fahren wir mit dem Taxi zurück zum Chatuchak Market, einem quirligen Wochenendmarkt. Über 15.000 Stände befinden sich auf diesem 18ha großen Platz.

Es ist unglaublich voll und die Schnäppchenpreise sind kaum zu fassen. Alle Arten von Kleidung, Accessoires, Essen und sonstigen Kleinigkeiten sind hier zu finden. Nach dem Start mit leckerem Kokosnusseis, stürzen auch wir uns in den Schnäppchenrausch. Ich hätte es nie für möglich gehalten wie günstig hier alles ist. Für 1-5€ bekommt man einfach alles. Ich bemerke, dass ich viel zu viel Sachen eingepackt habe, dafür dass man hier so gut einkaufen kann. Ich muss mich zügeln :) Ich werde hier zum Hippie-Mädchen mit bunten Mustern, langen Röcken und Blumen im Haar. Ich find’s großartig. Wir essen Reis und Huhn zum Mittag inmitten der Stände auf dem Chatuchak Market und lassen unsere Shoppingtour mit einer Fußmassage ausklingen.

Chinatown

Mit der Metro fahren wir dann bis zur Endstation Hua Lamphong. Dort bekommen wir an der Info die Busnummer genannt, die uns zur Khao San Road bringt. Ohne die Info wäre das schwer gewesen, denn Buspläne gibt es an den Haltestellen nicht – lediglich die Nummern ohne Angabe von Richtung oder Ziel. Auch die Haltestellen sind namenlos, Ansagen gibt es nicht. Die Fahrt ist abenteuerlich. Mit dem rustikalen Bus geht es mitten durch China Town bis zur Nähe der Khao San Road, wo wir den korrekten Stop verpassen und etwas zurücklaufen müssen. Wir steigen einfach da aus, wo eine andere Gruppe Reisender aussteigt, da wir glauben, dass die auch zur Khao San wollen (wohin sollte man sonst wollen?).

China Town und Umgebung sind sehr lebendig. Überall sind Straßenverkäufe, ein Menschengewühl, Blumenstände mit den typischen orange-gelben Blumen. Ein faszinierendes Gewirr. Auf der Khao San Road angekommen, suchen wir uns etwas zu essen, diesmal Pad Thai und während wir so an der Straße sitzen und unsere Nudeln vertilgen, dem Trubel zuschauend, betrachten wir fasziniert den Pancakestand vor uns, dessen Zubereiter fantastisch effizient und kunstvoll ebenjene Pancakes herstellt und brät, mit Bananen und Schokosauce garniert. Der Mann, der die Bestellungen entgegen nimmt (und vermutlich auch der Besitzer), macht Scherze mit uns und will uns zu Pfannkuchen überreden. Am Ende sind wir überzeugt. Wie lecker die Pfannkuchen schmecken, selten so gute gegessen!

Wir suchen dann ein Hostel nahe der Khao San Road auf um nach einem Platz für nächste Nacht zu fragen, da unser Hostel ja leider für den 30. Dezember ausgebucht ist. Das klappt auch und wir nehmen ein Taxi zurück zu unserem Hostel. Wir sitzen noch ein bisschen draußen, quatschen mit dem Besitzer, der aus Frankreich kommt, und mit seiner Thai-Frau nun dieses Hostel führt. Er war schon viel auf Reisen, hat bereits in Sydney gelebt und hatte einfach die Schnauze voll von dem normalen Leben. Wieder kann ich nachts nicht einschlafen, ich brauche bis 3 Uhr bis es klappt. Passt ja irgendwie, da ist es 21 Uhr in Deutschland.

Bootsfahrt in die Stadt

Morgens besuchen uns die zwei Miezen in unserem Zimmer, erkunden, spielen, posen. Dann nehmen wir ein Tuk Tuk zum Pier um mit dem Boot Richtung Khao San Road zu fahren. Vom Boot aus können wir Bangkok angenehm aus Flusssicht anschauen, vorbei an teuren Hotels und ärmlichen Gegenden mit halb zerfallenden Häusern an der Wasserfront.

Wat Mahathat

Wir genießen den Wind, der uns um die Nase streicht, steigen dann aber leider etwas verplant eine Station zu früh aus und nehmen wieder ein Tuk Tuk bis zur Khao San, lassen unser Gepäck im neuen Hostel und gehen dann zum Königspalast. Neben dem Königspalast befindet sich der Tempel Wat Mahathat in dem Hunderte Gläubige beten, Zeremonien mit gelben Blumen, die es überall ringsherum zu kaufen gibt, abhalten. Räucherstäbchen qualmen vor sich hin.

Königspalast

Von weißen Mauern umgeben liegt der Königspalast und der Königstempel Wat Phra Keo. Ein goldener Prunk ergießt sich hier überall. Besonders beeindruckend ist der Wat Phra Keo, dessen Eingänge von großen Yaks bewacht werden. Im Zentrum befindet sich der Tempel in dessen Inneren ein mehrstufiger Altar mit einer aus Jade bestehenden Buddha-Statue.

Die Schuhe werden vor dem Betreten eines Tempels immer ausgezogen und man stellt oder hockt sich so hin, dass die Füße immer nach hinten zeigen, weg vom Buddha. Auch in Hostels, Gasthäusern oder Massagesalons zieht man die Schuhe aus bevor man das Haus betritt, was Teil der Thai Kultur ist und äußert respektlos wäre, wenn diese Regel missachtet würde.

Auf dem Gelände des Wat Phra Keo befinden sich weiterhin viele mythische goldene Wesen, halb Mensch – halb Vogel oder halb Mensch – halb Affe. Auch ein Modell von Angkor Wat befindet sich hier, aufgrund dessen dass Kambodscha mal Vasallenstaat Siams war. Wir freuen uns diesen berühmten Tempel bald schon im Original zu sehen. Man kann hier wirklich viel Zeit verbringen, sich die gestaffelten Dächer, Details, Wandmalereien und goldene Pracht anschauen.

Khao San Road

Wir machen uns am späten Nachmittag auf zurück zur Khao San Road, gehen in ein Restaurant wo ich eins meiner Lieblingsgerichte mumpfel – Kartoffel-Kokoscreme-Huhn-Curry mit Reis – und dazu einen Fruchtshake genieße. Die Khao San ist ein Backpacker-Quartier mit einem Haufen Hostels, Bars, Restaurants, Ständen mit Essen und Kleidung. Auch Leckereien wie Kakerkalen, Skorpione oder Frösche finden sich hier schnell. Eine bunte Travellerwelt breitet sich hier vor einem aus. Ein Kleid gönne ich mir noch sowie eine Rückenmassage, dann gehen wir zurück ins Hostel (allerdings nicht ohne vorher noch leckeren Avocado-Saft mitzunehmen) und ruhen uns eine Runde aus.

Abends gehen wir nochmal raus und erkunden die Umgebung der Khao San Road. Nochmal Pancakes müssen sein, der Mann ist echt eine Attraktion. Es gibt zwar mehrere Stände, aber nur vor diesem drängen sich die Leute aufgrund seiner Kunstfertigkeit. Wir treffen hier auch auf einen Deutschen der schon seit 25 Jahren in Bangkok lebt und diesen Pancake Mann sehr schätzt.

Auch hier gibt’s tolle Bars, gemütliche Lounges oder abgefahrene Cocktailbars in umgebauten VW-Bussen. Ich erhandel mir noch ein besonders schönes Paar Havaianas Flip Flops und dann gehen wir zurück ins Hostel. Morgen früh raus – auf auf nach Kambodscha! Wir sind gespannt was uns dort erwartet. Der Start in Bangkok war schonmal begeisternd!

Bangkok hat uns sofort gefallen. Wir wurden gleich freundlich aufgenommen, die Atmosphäre ist trotz des vielen Gewusels entspannt und die Gassen und bunten Märkte sind unheimlich spannend. Wir sind froh um unseren unfreiwilligen Extra-Tag in Bangkok um mehr Ruhe zum Erkunden und Zeit zu haben die Atmosphäre aufzusaugen. Überall in der Stadt laufen Siam-Kätzchen durch die Gegend, was Bangkok nur noch sympathischer macht.

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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