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Schweden: Kungsleden – Auf Rentierspuren in Lappland

Der Kungsleden ist einer der schönsten Fernwanderwege Europas. Wir belaufen den etwa 100 Kilometer langen Teil vom nördlichen Abisko über den höchsten Berg Schwedens bis nach Nikkaluokta. Dabei begegnen wir Rentieren, Seen, Bergpanoramen und einsamen Zeltplätzen im schwedischen Fjäll.

1. Tag: Abisko bis Nissonjohka – 4,5km

Nach extensivem Planen und Packen für dieses neue Abenteuer – den Kungsleden in Nordschweden zu begehen – geht es für mich früh am Morgen los zum Flughafen München, nach 2 Stunden Umstieg in Stockholm und das Treffen meiner zwei Wandergefährten Norman und Anika. Den Kungsleden will ich schon seit mehreren Jahren gehen, bisher ergaben sich aber nie die passenden Umstände. Nun ist es endlich soweit. Wir planen den Abschnitt von Abisko bis Sälka zu gehen und dann über den Kebnekaise (inklusive Besteigung) nach Nikkaluokta raus, also die Strecke des Fjällräven Classics, insgesamt 108km lang. Der originale Kungsleden geht eigentlich noch bis Hemavan weiter (440km), zusätzlich gibt es noch den Südlichen Kungsleden.

Bei blauem Himmel und Sonnenschein steigen wir am Nachmittag in Kiruna aus dem Flugzeug. Hier fahren wir noch 1,5h mit dem Bus nach Abisko, dann besorgen wir in der Turiststation am Anfang des Kungsledens erstmal Gaskartusche und Mückenabwehr.

Dann geht es endlich los, meine Füße kribbeln, sie wollen laufen! Das obligatorische Start-Foto am Eingangsportal und schon stehen wir im lichten Fjällbirkenwald. Nach kurzer Zeit gelangen wir an eine kleine Schlucht, die die Stromschnellen in den Fels gespült haben. Mit dem Rauschen des Flusses Abiskojåkka laufen wir in südliche Richtung. Einige Planken sind auf dem Weg installiert, da er stellenweise durch Sumpfgebiete führt. Ansonsten ist der Weg recht einfach, er führt eben, aber mit großen Steinen versehen durch den Wald. Hier laufen uns auch die ersten flauschigen Rentiere über den Weg.

Wir gelangen an einen ersten Rastplatz, einen „Meditationsplatz“, wirklich an einer idealen Stelle. Die Abendsonne taucht den Platz an Fluss und Steilwand in bezauberndes Licht und Meditation fällt hier nicht schwer.

Ein Stück weiter ist eine Hängebrücke und kurz danach findet sich der Zeltplatz Nissonjohka, unser Platz für die heutige Nacht. Wir befinden uns noch im Abisko Nationalpark, wo das Zelten nur auf solch ausgewiesenen Plätzen möglich ist.

Seen, Berge und Irrwege
2. Tag: Nissonjohka bis Kieronsattel – 13km

Die Nacht verläuft ruhig und nach dem Frühstück brechen wir auf – zu unserem ersten vollen Wandertag auf dem Kungsleden. Schon bald lässt sich auch die Sonne blicken und nach etwa 5km gelangen wir zum See Abiskojärvi, wo wir eine Pause machen. Wir finden einen Felsen im See, der wie für uns geschaffen scheint und lassen die Füße ins kühle Nass baumeln. Die Sonne wärmt uns, so kann’s gerne weitergehen.

Der See wird schnell breiter und wir gehen lange am großen See entlang, ringsherum türmen sich Berge auf und auch die Felswände des Kieron kommen näher. Am Ende des Sees befindet sich am gegenüberliegenden Seeufer die Hütte Abiskojaurestugorna. Ich warte hier an der Abzweigung an einem sonnenbeschienene Fleckchen auf meine zwei Gefährten. Hier treffen wir auf zwei lustige Belgier. Einer sehr fit, er hat geplant etwa 25km pro Tag zu laufen. Der andere wusste anscheinend noch nicht ganz worauf er sich dabei einlässt, er ist deutlich langsamer und die 25km scheinen nicht realistisch. Wir hätten wohl die Partner tauschen sollen, ich mit dem schnellen Belgier, Anika und Norman mit dem gemütlicheren weiter :) Sie haben vor bis Vakkotovare zu laufen.

Statt über die Hängebrücke zur Hütte zu gehen, folgen wir allerdings weiter dem Kungsleden. Hier erwischen wir anscheinend den falschen Weg auf dem es einige abenteuerliche Bachüberquerungen gibt. Mir kommt es schon seltsam vor, dass in dem Matsch keine Spuren zu sehen sind. Bei der ersten Bachüberquerung treffen wir wieder auf die Belgier, die sich anscheinend ebenfalls verlaufen haben und nach einem guten Weg über den Bach suchen.

Wir stellen wenig später fest, dass wir auf dem Winterweg gelandet sind, was keine große Rolle spielt, da beide Wege sich später wieder treffen sollen. Erstmal aufatmen, wir sind noch auf dem Kungsleden. Wir verlassen hier auch den Abisko Nationalpark. Jedoch verpassen wir dann doch irgendwo den Abzweig und landen auf dem falschen Weg Richtung Unna Allakas. Wir wissen, dass wir auf dem Sattel zwischen den Gipfeln des Kieron und Gárddenvárri hindurch müssen, dieser Weg führt uns jedoch weiter vorbei an diesen Bergen. Als wir das merken, beschließen wir bergauf querfeldein zu gehen um wieder auf den Kungsleden-Weg zu treffen.

Wir quälen uns durch Birkenwald, Felsen und kratzende Heidelbeersträucher hinauf. Der anfangs so klein scheinende Birkenwald dehnt sich doch ganz schön aus. Bis wir endlich die roten Kreuze des Winterwegs entdecken.

Wir schreiten freudig darauf zu und zelten auf einem Hochplateau wenige Schritte weiter, an einer Stelle wo Winter- und Sommerweg sich wieder vereinen. Das Plätzchen hier ist wirklich wunderschön, unten rauscht der Fluss durch eine Schlucht vorbei. Zum Wasserholen müssen wir zwar einmal dort hinunter steigen, aber das Plätzchen ist es wert. Wir machen ein Lagerfeuer und genießen die Landschaft zwischen den zwei Bergketten. Wir fragen uns wo die Belgier gelandet sind, die ebenfalls den falschen Weg nach Unna Allakas mit uns eingeschlagen sind, uns dann aber nicht querfeldein gefolgt sind.

 

Das Hochfjällmassiv
3. Tag: Kieronsattel nach Alesjaure – 11km

Der Tag begrüßt uns mit Regentropfen auf dem Zeltdach. Nach einem gemächlichen Frühstück im warmen, trockenen Zelt, begeben wir uns auf den weiteren Weg, diesmal den korrekten. Über steinigen Weg und Planken geht es sanft bergauf durch die fantastische Bergwelt. Es windet stark, es tropft immer wieder stärker und schwächer vom Himmel. Ich fühle mich lebendig! Es ist wieder einmal so wahr. Ein schlechter Tag draußen ist besser als ein guter Tag im Büro.

Nach einer Weile passieren wir den Rentierzaun zwischen zwei Samendörfern, wobei hier eher das Weideland der Rentierherden gemeint ist. Hier breitet sich das beeindruckende Panorama des Hochfjällmassivs vor uns aus. Schneebedeckte Berggipfel und türkisblaue Bergseen begleiten uns. Selbst bei stürmisch-grauen Wetter ist diese Landschaft sagenhaft schön. Der Weg führt uns an den Seen vorbei, leicht bergab, der Wind wird stärker und peitscht uns um die Ohren. Nachdem wir den See Radujärvi hinter uns gebracht haben, erreichen wir das Ufer des Alisjärvi, dem Zielsee.

Dieser erstreckt sich allerdings noch weitere 7km bis zu den Alesjaurehütten. Wir verstecken uns erstmal im Windschutz der Bootsanlegestelle. Eine große STF-geführte Wandergruppe gesellt sich nach einer Weile zu uns und rufen ein Boot. Die Boote fahren auch zu regelmäßigen Uhrzeiten, allerdings ist diese noch 1,5h entfernt. Ab sechs Personen kann man ein zusätzliches Boot anfordern. Wir beschließen mitzufahren. Bald kommt auch das erste Boot und lädt die ersten 12 Senioren auf. Während des Wartens, kommen die Belgier vorüber. Sie sind noch den falschen Weg weitergelaufen und haben dann hinter dem Berg gequert, was sie anscheinend einiges an Zeit gekostet hat.

Nach einer weiteren Stunde Warten gelangen wir auf das zweite Boot, das uns die letzten 7km über den See bringt. Für meine zwei Mitwanderer ist das die erste Tour dieser Art, was sich im Gehtempo und Kondition bemerkbar macht, weshalb wir den Entschluss mit dem Boot zu fahren gefasst haben. In der Zeit des Wartens hätte man die 7km allerdings locker geschafft. Auf der Bootsfahrer sehen wir das gelbe Zelt der Belgier am Seeufer stehen.

An der Hütte ist es sehr windig, wir gehen noch ein bisschen weiter über die Hängebrücke bis wir einen schönen Zeltplatz mit Blick auf die umgebenden Seen erreichen. Ein freundlicher Deutscher zeltet heute neben uns. Dieser ist heute schon 25km von Nissonjohka bis zum Bootsanleger gelaufen – ungeplant wohlgemerkt. Hardcore. Heute kochen wir bei Wind und Regen lieber im Vorzelt. Haarewaschen im eiskalten Wasser lasse ich mir trotzdem nicht nehmen.

Auch ein schlechter Tag ist ein guter Tag
4. Tag: Alesjaure bis Tal vor Anstieg Tjäktja (Renwachthütte) – 9km

Eine stürmische Nacht, die das Verwenden meiner Ohropax erfordert, liegt hinter uns. Es regnet und stürmt noch immer am Morgen. Wir kommen heute recht spät los – erst mittags beginnen wir den Weiterweg. Es regnet immer wieder und der Wind treibt uns den Regen ins Gesicht. Immer wieder beginnt der Regen und versiegt wieder bis er endlich stoppt. Der Pfad führt stetig leicht bergan, um uns herum eröffnet sich ein schönes Berg- und Flusspanorama.

Nach 4km gelangen wir zu einer Watstelle. An der Watstelle warte ich wieder auf meine Freunde, quatsche währenddessen erst mit dem einen, dann mit beiden Belgiern, als der zweite auch ankommt. Der Fittere von beiden macht auch im Winter allerhand Skitouren, ist im Winter auch schonmal mit Skiern und Schlitten Teile des Kungsledens gelaufen.

Dann kommt eine Hängebrücke, die über einen rauschenden Gebirgsbach führt. Wir gelangen in ein flaches Tal mit Fluss, kurz vor dem Anstieg auf den Tjäktjapass. An einer windgeschützten Stelle schlagen wir unsere Zelte neben unseren belgischen Freunden auf.

Gegenwind und Schneesturm auf dem Tjäktjapass
5. Tag: Tal vor Anstieg Tjäktja (Rennwachthütte) bis Tal nach Abstieg Tjäktjapass – 10,5km

Wieder kommen wir erst spät los. Am Morgen regnet es und keiner hat so recht Lust da raus zu gehen. Unsere Belgier sind mutig und brechen schon auf als wir langsam mit dem Frühstück beginnen.

Wir beginnen den Anstieg zum 1.150m hohen Tjäktjapass. Der Regen hat aufgehört und sogar die Sonne lässt sich blicken. Frohen Mutes gehen wir los, die Landschaft mit Bergen und Flüssen ist hier wunderschön. Der Weg schwenkt erst vom Ufer des Flusses weg, steigt leicht an und ich gerate an eine Schlucht mit rauschendem Bach und unterhalb der Hütte einem kleinen Wasserfall. Während des Aufstiegs haben wir starken Gegenwind, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

Auf die Hütte gelangt man über eine etwas oberhalb gelegene im Wind schwankende Hängebrücke. An der Tjäktjahütte warte ich auf meine Begleiter und pausiere.

Dann fängt es allerdings an sehr ungemütlich zu werden – es beginnt zu schneien und der Wind fegt uns den harten Schnee eisig ins Gesicht. Vorbei mit der Landschaft. Ich schaue nur auf den Boden, da der Schnee zu schmerzhaft im Gesicht ist. Schnell bin ich klatschnass, denn ich habe im Leichtsinn keine Regenhose angezogen. Mit dem anhaltenden und unangenehmen Schneetreiben habe ich nicht gerechnet nach den letzten Tagen leichteren Nieselregens.

Ich laufe also schnurstracks bis zum Pass durch um nicht auszukühlen. Ich erlaube mir keine Pause. Oben auf dem Pass gibt es eine kleine Schutzhütte und ich laufe mit eisernem Willen darauf zu – bloß nicht anhalten. Der Schnee hört bald auf und ich erreiche im letzten etwas steileren Anstieg die Schutzhütte. Ich entledige mich meiner nassen Sachen und verkrieche mich in meinen Schlafsack um mich aufzuwärmen. Langsam füllt sich die Hütte, auch der Regen beginnt wieder und klatscht an die Fenster. Als meine Freunde da sind, kochen wir einen wärmenden Tee. Nach einer Weile wagen wir den Weiterweg, diesmal mit Regenhosen, aber nassen Socken und Leggins darunter. Es geht bergab ins Tjäktjatal und bald erreichen wir das Ufer des Tjäktjajåkka Flusses.

Der Weg ist hier komplett unterspült und wir patschen durch die nasse Sturzflut. Rechts und links halte ich immer wieder Ausschau nach geeigneten Zeltmöglichkeiten – möglichst windgeschützt, trocken und nah am Wasser. Aber Pustekuchen. Entweder zu sumpfig oder zu weit weg vom Wasser. Wir gehen weiter und zelten schließlich auf einer zwar exponierten Stelle, aber an einem kleinen Bach und mit stabilem Untergrund. Die nächsten paar km sehen noch mooriger aus. Mit kalt tauben Fingern baue ich schnell mein Zelt auf und wärme mich im (nassen) Schlafsack. Meine Füße sind komplett nass durch das Gesuche im Sumpf.

Hüttenschmaus im Fjäll
6. Tag: Tal nach Abstieg Tjäktjapass bis kurz vor Abzweig zum Kebnekaise – 14,5km

In der Nacht friere ich etwas, der Schlafsack will durch die Nässe nicht richtig warm werden. Der Morgen ist kalt und nass. Wir verzichten auf das Frühstück und trinken nur Tee. Ich baue mit klammen und tauben Fingern mein Zelt ab. Ich brauche so lange wie noch nie zuvor dafür, weil ich meine Finger nicht mehr spüre und nichts mehr richtig greifen kann. Ohne Hilfe hätte ich dafür noch gefühlte Stunden gebraucht. Das erste Mal sackt meine Laune ab. Ich freue mich als es endlich ans Weiterlaufen geht und ich warm werden kann. Eine Weile später tauen Hände und Füße wieder auf, schmerzhafter Weise allerdings.

Der Himmel changiert von grau zu blau, auch die Sonne lässt sich wohltuend blicken. Ein paar Fotos sind wieder möglich. Ich laufe schnellen Schrittes auf die Sälkahütten zu, die erst spät hinter einem Hügel auftauchen. Hier warte ich auf meine Freunde, werde wieder etwas kalt dabei.

Wir begeben uns dann zusammen in die Hütte, wo wir das Frühstück nachholen und Sachen und Schlafsack trocknen. In der Hütte sind ausschließlich deutsche Übernachtungsgäste. Mit ihnen und dem Hüttenwirt unterhalten wir uns. Der Hüttenwirt erklärt uns den Unterschied zwischen Rentieren und Elchen und erzählt allerhand Geschichten von Wölfen und Bären. Am Ofen werden einige meiner Sachen wieder trocken und ich auch von innen wieder warm. Nach einer Weile bereiten wir uns für den Weiterweg vor. Draußen regnet es mal wieder, aber hört bald wieder auf. Nach einer kleinen Brücke geht es in das breite Tal des Tjäktjajåkka. Es gilt nach 4km einen Rentierzaun zu überwinden, ab hier halte ich Ausschau nach einem geeigneten Zeltplatz. Nach etwa 2km finde ich nach ein bisschen Umschauen eine gute Stelle an einem kleinen Bach. Zur Abwechslung lassen sich sogar die Heringe gut in den Boden treiben.

Das Wetter hier ist wirklich unberechenbar und neben dem (zumindest anfangs) schweren Gepäck die größte Herausforderung auf dem Kungsleden. Von Kälte, Schnee, Regen, Wind, Sonne ist hier alles dabei und man ist besser für alles vorbereitet.

Sonnensegen Richtung Kebnekaise
7. Tag: Kurz vor Abzweig nach Kebnekaise bis Kebnekaise Fjällstation – 18km

Heute Morgen begrüßt uns endlich eine lang vermisste Bekannte: Die Sonne. Sogleich wird es deutlich wärmer und auch die Regenhose darf heute mal im Rucksack bleiben. Perfekt, denn heute haben wir den Weg zur Kebnekaise Fjällstation vor uns, etwa 18km. Wir haben etwa vier Kilometer vor dem Abzweig gezeltet, an dem wir uns vom Kungsleden verabschieden und Richtung Kebnekaise rausgehen. Ich komme an einer kleinen Schutzhütte vorbei in der ich Deutsche von der Sälka-Hütte erblicke, dann hinter einem Hügel stehe ich vor dem Abzweig.

Von hier geht es ein wenig schweißtreibend aufwärts – aber mit wunderschönem Ausblick auf das Tal in dem wir seit dem Abstieg vom Tjäktjapass waren, mit Flüssen und Rentieren garniert. Schon bald kann man dann das Kebnekaise-Massiv dahinter erblicken und es geht gemütlich bergab in ein neues Tal mit Bergseen und Wasserfällen. Hier ist die Sonne mittlerweile so schön – kaum eine Wolke ist noch am Himmel zu sehen – dass ich mich auf meiner Isomatte ins Gras lege und in der Sonne chille. Endlich sogar mal nur im Longsleeve – was für eine Wonne. Ich bin glücklich :)

Landschaftlich ist die Etappe heute echt ein Highlight. Aber etwas lang dann doch. Ich denke immer, dass hinter dem nächsten Hügel doch die Fjällstation auftauchen müsste. Aber bald kann ich am Firmament einen großen Sendemast ausmachen. Es geht nochmal durch matschiges Moor- und Heideland, aber eigentlich nur, weil ich schon wieder unbemerkt den Winterweg erwischt habe. Ich ziehe es aber durch und gelange auf einen letzten Hügel, wo der Sendemast eindeutig als solcher zu identifizieren ist.

Es geht über eine letzten Hängebrücke und dann nochmal ein Stück nach oben. Ich kann’s erst gar nicht fassen, dass es jetzt, kurz vor Schluss, nochmal bergauf gehen soll und sitze resigniert auf der anderen Seite. Ich beobachte die anderen Wanderer und wie lange sie dort hinauf brauchen. Nach der Pause habe ich neue Motivation gesammelt und folge ihnen. Nach 30 Minuten ist der Anblick der Häuser hinter dem letzten Hügel eine wahre Freude. Ich sitze erstmal nur in der Sonne und freue mich, dass ich da bin. Dann gehe ich in den Shop, kaufe Essen nach und eine Dose Cola, die ich genüsslich in der Sonne vertilge.

Ich warte auf meine beiden Mitstreiter, als diese aber nicht auftauchen, gehe ich duschen. Herrlich! Die erste Dusche seit sieben Tagen, endlich Sonne und sogar Mobilfunkempfang und W-Lan gibt es hier – was für ein Luxus. Ich fühle mich wie neugeboren nach meiner Dusche. Nach drei Stunden tauchen auch die anderen beiden auf – leidend und erschöpft (aber nicht erschöpft genug um zu fluchen). Wir essen zusammen und dann geht’s für mich in den Schlafsack – morgen lockt der Kebnekaise, der höchste Berg Schwedens! Und das Wetter soll guuuuut werden :) Eigentlich hatte ich innerlich schon mit der Besteigung abgeschlossen, da das Wetter die letzten Tage nichts Gutes versprach und nun wird mir dieses Geschenk gemacht. Ich habe beste Laune, trotz der Muffeligkeit der zwei Verausgabten.

Auf dem Dach Schwedens
8. Tag: Kebnekaise Besteigung (1.600hm, 10h, T4)

Um acht Uhr morgens breche ich bei strahlend blauem Himmel zu meinem Gipfelsturm auf den Kebnekaise auf, den höchsten Berg Schwedens (2.111m). Das Wetter ist wie bestellt, es ist der perfekte Tag für die Unternehmung und der beste unserer gesamten Wanderung. Tatsächlich wäre es eine Schande, heute nicht hochzugehen. Ich gehe beschwingt und freudig im Sonnenschein (man kann’s gar nicht oft genug sagen) los. Meine zwei Gefährten bleiben unten und brechen später schon einmal Richtung Nikkaluokta auf um sich die 19km Strecke aufzuteilen. Ich werde sie dann morgen einholen.

Es geht erstmal ein Stück des Weges zurück, den ich gestern gekommen bin, dann aber am „Västra Leden“ Schild seicht, dann immer schnell steiler werdend bergauf. Der Zustieg dauert etwa 2 Stunden, an einem rauschenden Gebirgsbach und Wasserfällen entlang.

Dann stehe ich vor dem ersten Geröllfeld mit großen Steinen. Und einer geführten Gruppe vom STF (46 Leute!). Sie sind bereits eine Stunde vor mir aufgebrochen und schon habe ich sie eingeholt. Es gelingt mir auf dem schmalen Kraxel-Weg nur bedingt ihnen auszuweichen. Ich setze mich zwischendurch auf einen Stein abseits und habe vor zu warten bis alle vorbeigezogen sind. Aber das dauert bei 46 Leuten doch zu lange (einige davon sehen kaum aus als würden sie das überleben) und ich reihe mich wieder ein, überhole dabei trotzdem mal hier mal da einen Erschöpften Wanderer.

Zwischendurch unterhalte ich mich mit einem der STF-Bergführer. Was für ein Traumjob er hat! Jeden Tag in die Berge gehen, geil, ich will auch! Er war auch schon in der Schweiz und wird demnächst mit seiner Tochter nach Marokko fliegen. Dann geht es nochmal weiter bergauf, jetzt etwas einfacher.

Die Gruppe begleitet mich bis oben auf den ersten „Zwischengipfel“ (das weiß ich zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht und nicht nur ich halte das schon irrtümlich für den Gipfel).

Dort gibt es Mittagspause für die Gruppe und ich nutze die Gelegenheit zügig weiterzuziehen. Nun geht es auf der Nordseite wieder steil bergab, und zwar über glattgetretene Eis- und Schneeflächen zwischen Felsen hindurch. Ich brauche fast eine Stunde mich vorsichtig bergab zu tasten. Ich sorge mich hintergründig schon um den Rückweg, wenn ich diese Schneestellen wieder hoch muss. Jetzt aber erstmal hinunter und vor allem – gegenüber den Berg wieder hinauf – Fies! Aber nicht an später denken, nur auf den Moment konzentrieren, ist meine Devise.

Dort versteckt sich nämlich erst irgendwo der Gipfel (Sydtoppen genannt – Südgipfel). Unten gönne ich mir keine Pause, sondern laufe weiter den neuen steilen Anstieg hoch. Ich merke schon – das ein anstrengender Tag. Weiter bergauf, bald beginnen wieder Schneefelder. Hier gehe ich irgendwo verloren und gehe querfeldein über Schnee und Felsen. Ich habe keine Ahnung wo ich den Weg verpasst habe. Die Markierungen hier beschränken sich auf rote Punkte (die gerade nachgemalt werden, was wohl mal wieder nötig ist) an den Felsen und Steinmandl.

Ich sehe keine Menschenseele mehr und beginne mich etwas zu sorgen. Wenn ich hier irgendwo umschnackele oder sonstwas, bemerkt mich hier keiner. Egal, einfach nach oben, das kann nicht verkehrt sein. Irgendwann sehe ich unten Leute nach rechts gehen und weiß nun wo der Weg ungefähr sein müsste und laufe entsprechend diagonal. Irgendwann finde ich rote Kreuze an Stäben, die in Schweden Winterwege markieren (haben wir ja schon anfangs gelernt) – aber hier oben ist ja Winter, denke ich mir. Ich folge ihnen ein Stück, dann enden sie aber einfach im Nichts.

Also wieder weiter nach oben. Irgendwann treffe ich endlich auf einen Menschen und freue mich schon. Der hat sich mit seiner Gruppe jedoch auch nur beim Abstieg verlaufen. Ich kann ihnen leider auch nicht weiterhelfen. Ich gehe weiter darauf zu wo ich den „Normalweg“ vermute und endlich habe ich Erfolg und begegne wieder vielen Menschen. Nun ist der Gipfel nicht mehr weit, wie man mir sagt. Man sieht den Gipfel leider ewig nicht durch die Neigung des Bergs und hinter jedem Hügel taucht ein neuer auf.

Aber dann sehe ich endlich die schneebedeckte Spitze. Die meisten gehen mit Steigeisen, Klettersteigset und Seil nach oben über eine Eisroute. Es gibt aber auch daneben einen Weg, wo relativ viel Firnschnee liegt und man gut nach oben kommt, notfalls mit den (im Idealfall behandschuhten) Händen krabbelt. Oben ist es vor allem sehr windig. Ich warte bis die Leute vom Gipfel verschwunden sind, mache einige Fotos und gehe dann (oder besser: rutsche) wieder nach unten.

Die Anmutung hier oben ist wirklich hochalpin – das ist Bergsteigen. Es könnte auch irgendwo auf einem 5.000er sein, so stelle ich es mir jedenfalls vor. Dabei sind’s nur 2.111m. Aber in Lappland ist dies natürlich deutlich winterlicher. Unten gönne ich mir Gipfelschoki und -salami und ich spüre erst jetzt das gewohnte Glücksgefühl aufsteigen. Verdammt, ich habe es geschafft! Ganz alleine! 1.600 Höhenmeter, habe sechs Stunden inklusive Pausen nach oben gebraucht. Wahnsinn! Freudig strahlend steige ich wieder ab. Diesmal auch auf dem richtigen Weg. Dabei finde ich auch die zwei Schutzhütten (toppstuga). Der Weg ist deutlich einfacher als meine „Abkürzung“ vorhin.

Von der Hütte kann man ein Stück Richtung Abgrund gehen und hat eine fantastische Aussicht auf den Gletscher darunter. Ich rechne mit 4 Stunden für den Rückweg (vorgegebene Zeit für den gesamten Weg sind 10 Stunden) und laufe schnurstracks nach unten. Ein Stück gehe mich mit ein paar Schweden mit, um nicht wieder verloren zu gehen. Alles klappt gut, als der Aufstieg auf die Nordseite des fiesen Bergs ansteht, bin ich nicht begeistert, habe wenig Lust beim Abstieg einen Gegenanstieg zu machen.

Aber nützt ja nichts – der Aufstieg erweist sich dann sogar als deutlich einfacher als der Abstieg. Mit den Wanderstöcken geht es ziemlich gut. In einer halben Stunde bin ich oben – perfekt. Schneller als gedacht. Dann geht es nur noch bergab, erst über Schotter, dann über Felsen. Geht alles sehr gut und ich bin schnell wieder unten. Dann geht der einfachere Teil des Weges sehr leicht. Ich spüre Kraft und Adrenalin und laufe, renne teilweise, schnell nach unten, hole einige Leute dabei ein. Felsen sind meine Welt!

Dann treffe ich auf Artis aus Lettland, der ein verrücktes Bild abgibt. Auf dem Rücken trägt er eine Solarpaneele (von seinem Dach!) und am ganzen Körper hat er Ladestationen montiert. Sein Plan ist es dort oben heute Nacht Sterne zu fotografieren. Eine perfekte Nacht dafür – soviel ist gewiss. Nix Hobby, wohlgemerkt – es handelt sich um eine Leidenschaft. Als ich ihm sage wie weit es noch zum Gipfel ist, macht er aber doch große Augen. So richtig gut geplant scheint die Unternehmung nicht zu sein;) Auf jeden Fall entspannter Typ und der erste Ausländer den ich auf dem Kebnekaise antreffe – er wohnt allerdings schon länger in Schweden.

Sonst treffe ich nur auf Schweden, die mich auch alle auf schwedisch ansprechen. Dafür reicht mein Sprachschatz meist nur bedingt. Ich unterhalte mich noch eine Weile mit Artis und dann verabschieden wir uns. Ich zockele weiter nach unten, irgendwann geht mir jedoch auch die Kraft etwas aus und ich gehe gemütlicherer die letzten 2km bis zur Fjällstation. Kurzer Stop an meinem Zelt, dann ab unter die Dusche, zum Trockenraum die nassen Socken deponieren, Fruchtbrot kaufen für morgen zum Frühstück, nom nom :) Und dann essen und Tee trinken im Zelt. Chili con Carne am Abend ist ein weiteres Highlight für mich.

Ich merke erst jetzt, dass meine Beine und Füße mich schmerzen. Aber es ist ein gutes Gefühl. Ich habe tatsächlich fast 4h für den Abstieg gebraucht und den Weg in 10 Stunden inklusive aller Pausen und Gipfelaufenthalt geschafft. Ich fühle mich großartig! Mal schauen wie es mir morgen geht :) Die Strapazen waren es in jedem Fall wert, die Besteigung des Kebnekaise war mein absoluter Höhepunkt dieser Tour!

Letzter Tag im Fjäll
9. Tag: Kebnekaise Fjällstation bis Nikkaluokta – 19km

Ich stehe früh auf, weil wir den Bus bis 16:10 Uhr erwischen wollen. Dieser verkehrt nur zweimal am Tag zwischen Nikkaluokta und Kiruna. Die Nacht werden wir dann in Kiruna verbringen und am nächsten Mittag geht der Flieger Richtung Heimat. Schade, ich könnte gut noch viel Zeit hier verbringen. In der Wildnis, weit ab vom Trubel der Zivilisation. Wo ich nicht mal mehr in den Spiegel schaue, weil es mir so egal ist wie ich aussehe und das Leben sich auf das Wesentliche konzentriert. Und aller Luxus, was sonst banal ist, wird zu etwas besonders Großartigem (Sonne, Cola, eine warme Nacht, kein Regen, Fruchtbrot, Duschen).

Ich laufe um kurz nach 7 Uhr los. Die beiden anderen hatten vor, nach etwa 10,5km auf der Mitte des Sees zu zelten und ich laufe unmittelbar vorwärts. Nach jedem Kilometer ein Schild mit der verbleibenden Anzahl der Kilometer zur Bootsanlegestelle. Erst motiviert das, dann werden die gefühlten Abstände immer größer. Ich treffe nach einiger Zeit auch auf Menschen, die ziemlich schnell gehen. Ungewöhnlich, da ich sonst eher alle überhole. Nach einer Weile weiß ich auch wieso – genau als ich nach den ersten 8km an der Bootsanlegestelle ankomme, erreicht auch das Boot, das einen 4,5km über den See schippert, den Steg und die meisten Leute fahren mit. Ich lasse das Boot rechts liegen und laufe an dem See weiter. Nach einer Weile finde ich die beiden, die gerade fertig gepackt haben und bereit zum Aufbruch sind. Perfektes Timing! Ich gönne mir eine kurze Pause nach den drei Stunden Durchlaufen.

Dann geht es gemeinsam weiter bis zur unteren Bootsanlegestelle. Dort gibt es „Lap Donald’s“ Rentierburger in einem sehr hübsch eingerichteten Café – in einer Sami-ähnlichen Hütte sind Bärenfelle und Geweihe drapiert, ein kitschiger Kronleuchter dazu. Wir sitzen am See und mumpfeln Rentierburger, nom nom :) Dann geht es noch 5,6km weiter bis nach Nikkaluokta. Glücklich und erschöpft kommen wir am Ende an (zumindest ich bin erschöpft nach meinen 19km). Der Weg war zwar einfach, nur einige Stellen mit Steinen waren etwas schwieriger, aber lang.

Der Weg führt über eine Hängebrücke über eine kleine Schlucht, dann durch Birkenwald wie am Anfang. Wir warten noch zwei Stunden entspannt auf den Bus und fahren nach Kiruna zurück und gehen auf den örtlichen Zeltplatz. Hier plagen und das erste Mal in Schweden viele stechwütige Mücken, weshalb wir ins Innere flüchten um dort das Abendessen (plus Doppel-Dessert) zu kochen.

Kiruna ist winzig klein und eigentlich die einzig nennenswerte Stadt in Nordschweden. Der Flughafen hier ist die einzige Möglichkeit aus der Luft nach Nordschweden zu reisen, die meisten fahren von Stockholm mit dem Zug, was allerdings 16 Stunden dauert. Interessant an Kiruna ist nicht nur, dass hier eine zum schönsten Gebäude Schwedens gewählte Kirche steht, sondern vor allem, dass diese Stadt in den nächsten Jahren 7km umziehen wird. Grund hierfür ist das örtliche Eisenerzbergwerk. Es handelt sich damit um ein weltweit einzigartiges Projekt.

Die Stadt droht zu versinken, da die Mine sich immer weiter ausdehnt und den Häusern der Einsturz droht. Kiruna muss also weichen sowie 10% der Bevölkerung. Die bedrohten Stadtteile werden abgerissen und ein paar Kilometer weiter neu aufgebaut. Historische Gebäude wie die Kirche werden demontiert und wieder zusammengesetzt. Dem Rathaus droht bereits jetzt der Zusammensturz. Im alten Stadtzentrum wird sich dann ein Park bilden, der als eine Art Pufferzone zwischen Bergwerk und Stadt fungiert.

Nun, jedenfalls ist die Stadt nicht klein genug, um uns am nächsten Morgen den Bus verpassen zu lassen, weil wir an der falschen Bushaltestelle stehen und der Bus fröhlich an uns vorbei fährt, wo wir nicht einmal eine Haltestelle vermutet haben :) Ein Taxi hat uns allerdings gerettet und das Flugzeug hat uns wieder Richtung Deutschland gebracht.

Bergsteigen in seiner vollendeten Form ist nicht Leistungssport und damit getreues Abbild unserer Leistungsgesellschaft, sondern Spiel, eine freie, lustbetonte Tätigkeit außerhalb des alltäglichen Lebens, die keinerlei materiellen Nutzen bezweckt. Bergsteigen als Spiel bedeutet: zu Fuß zurück zur Natur, sanften Tourismus (nur Fußstapfen hinterlassen), ungelebte Möglichkeiten ausleben und verkümmerte Fähigkeiten entfalten; sich in einer faszinierenden Wüste aus Stein und Eis zurechtfinden und im unwegsamen Gelände eine Route suchen; sich den Wind um die Nase wehen lassen, Hitze und Kälte ertragen, den Unbilden der Witterung trotzen; sich in den Rhythmus von Tag und Nacht einordnen; die Urelemente Licht, Luft, Wasser und Erde sinnlich erfahren; nachts den Sternenhimmel betrachten und sich in die Weite, Tiefe und Stille des unendlichen Raumes verlieren; sich von den Steinen Jahrmillionen der Erdgeschichte erzählen lassen, bis sich schwindelerregende Abgründe von Zeit und Raum öffnen; im lebensfeindlichen Reich der Mineralien und Kristalle den Urformen des Lebens begegnen und ahnen was Leben auf diesem winzigen Planeten bedeutet angesichts der ungeheuren Leere des Kosmos; Ruhe und Stille einatmen (und aushalten!), Einöde und Einsamkeit als Droge, als Prickeln der Gefahr kosten und wohl auch hie und da das Leben in der Schwebe wagen.
Kurz: Das Leben in seiner Ursprünglichkeit und Einfachheit erfahren, seine Intensität und Spannung aushalten, hieße das vielleicht – Glück?
Werner Munter
Der gelaufene Abschnitt des Kungsledens plus Kebnekaise
Der gelaufene Abschnitt des Kungsledens plus Kebnekaise

FAKTEN ZUR TOUR
Trekkingtour Kungsleden – Abschnitt Abisko bis Nikkaluokta
Gehzeit: sieben bis neun Tage
Länge: ca. 100km
Gesamtanstieg: ca. 1.600h
Ausgangspunkt: Abisko
Schwierigkeit: Medium

Optionale Bergtour auf den Kebnekaise über Västra Leden
Gehzeit: 10h
Höhenmeter: ca. 1.600h
Ausgangspunkt: Kebnekaise Fjällstation
Schwierigkeit: T4 – Alpinwandern

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    Annika

    Ich bin verliebt in die Welt, ihre Berge und das Abenteuer. Seit jeher beschäftigt mich eine starke Sehnsucht nach einem intensiven Leben. Dabei bedeuten Wandern und Reisen für mich pure Freiheit und Glück. Auf diesem Blog lest ihr alles über meine Abenteuer auf der ganzen Welt

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